Tiere und Pflanzen in den Dünenplantagen am Vandet Sø

Tiere

Hier können Sie Kraniche und Rothirsche sehen und hören – wenn Sie Glück haben. Beide Tiere leben hier

Rothirsche

Rothirsche kommen oft in den westlichen Teil der Dünenplantagen. Sie bevorzugen die verhältnismäßig große Ruhe und Ungestörtheit sowie die guten Futtermöglichkeiten auf den Ebenen, Heideflächen und den umgebenden Feldern. Diese schönen und großen Tiere sind die größten auf dem Land lebenden Säugetiere Dänemarks und leben in großen Rudeln im Hanstholm Wildreservat, nördlich der Dünenplantagen am Vandet Sø. Aber die Tiere kommen auch gerne hierher.

In der Brunftzeit schart jeder Hirsch sein eigenes Rudel von Hirschkühen und Hirschkälbern um sich und kümmert sich pflichteifrig um sie. Wenn Sie in der Brunftzeit Anfang September an einem windstillen Abend zur Zeit des Sonnenuntergangs oder an einem frühen Morgen zur Zeit des Sonnenaufgangs herkommen, können Sie erleben, wie der Platzhirsch röhrt, um sein Revier zu markieren und die Hirsche sich antworten. Vergessen Sie das Fernglas nicht und halten Sie Abstand, um die Tiere nicht zu stören.

Rothirsche sind verhältnismäßig neu in Thy. In den späten 1970er Jahren wurden einzelne Tiere in der Natur in Thy und Hanherred ausgesetzt und seither hat sich ein großer Bestand von bis zu 1 000 Tieren gebildet.

Erfahren Sie merh über Rothirsche im Artenlexikon (auf Dänisch)

Rehe und Damhirsche

In den drei Dünenplantagen gibt es überall Rehe. 2008 wurden Damhirsche in Thy ausgesetzt und seither kann man sie in steigender Zahl in den Plantagen antreffen. Beide Arten sind verhältnismäßig gut zu Gesicht zu bekommen, wenn Sie sich ruhig und geduldig verhalten.

Erfahren Sie mehr über Rehe und Damhirsche im Artenlexikon (auf Dänisch)

Schwarze Rossameise

In den alten Ausgängen von Sitkafichten in den Plantagen leben Schwarze Rossameisen, die größten Ameisen Dänemarks. Sie erkennen Sie an den ovalen Gängen im Baum.

Schwarze Rossameise. Foto: Lars Gundersen

Fische in Seen

Nors Sø und Vandet Sø beherbergen beide gute Fischbestände in einem gesunden Verhältnis. Sie finden hier u. a. Aal, Hechte, Flussbarsche, Kaulbarsche, Rotaugen, Stichlingsartige und Dreistachlige Stichlinge.

Vögel in den Dünenplantagen am Vandet Sø

Es gibt ein gutes und interessantes Vogelleben in den Plantagen und den umgebenden Gebieten. Mit etwas Glück können Sie einen Grünspecht antreffen. An mehreren Stellen hört man den Schrei von Raben und die schwarzen Vögel vermehren sich in den hohen Bäumen der Plantagen.

See- und Fischadler

An Nors Sø und Vandet Sø sind die Chancen groß, Seeadler zu sehen. Und zum richtigen Zeitpunkt können Sie auch auf Fischadler treffen.

Erfahren Sie mehr über die Adler im Artenlexikon (auf Dänisch):

Raben

Raben halten sich in dem hohen, alten Bewuchs der Dünenplantagen auf. Sie können Sie einen großen Teil des Jahres hören. Man sagt, dass der Rabe der Vogel ist, der am meisten spielt und im Übrigen das größte Gehirn hat.

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Raben Foto: Romantiche, Colourbox

Rohrdommeln

Sie können hier oft Rohrdommeln hören. Ihr tiefer Gesang und Pauken ist über mehrere Kilometer Entfernung zu hören. Die Rohrdommel gehört zur Familie der Reiher, und der gut getarnte Vogel lebt an Seen und ernährt sich von Fischen, Salamandern und Fröschen.

Habichte

Sie werden in den Dünenplantagen am Vandet Sø beim Umhergehen recht oft auf Habichte stoßen. Der Habicht ist ein kratzbürstiger Vogel, der sich nicht scheut, Hühner, Fasane und Hasen als Beute anzugreifen. Der Habicht ist der größte Vogel aus der Familie der Habichtartigen, der in Dänemark lebt.

Zugvögel

Nicht alle Graugänse, die nach Thy kommen, lassen sich hier nieder und vermehren sich hier. Ca. 4 000 Paare bleiben und vermehren sich in Dänemark – einige von ihnen im Nationalpark Thy. Überwiegend sind die Graugänse hierzulande aber Zugvögel. Große Schwärme machen hier Station, wenn sie auf dem Weg Richtung Süden oder Richtung Norden zu ihren Brutplätzen oder auf der Rückkehr sind. Später im Jahr werden die Schwärme immer größer und größer und bieten einen imponierenden Anblick.

Erfahren Sie mehr über Graugänse im Artenlexikon (auf Dänisch)

Wenn Sie Glück haben, können Sie auch Dänemarks größten Stelzvogel, den Großen Brachvogel auf der Vangså Heide sehen. Auf Dänisch wird er oft nur „Regnspove“ genannt. Er ist gut an dem langen abwärts gerichteten Schnabel und der Spannweite der Flügel von bis zu 1 Meter zu erkennen. Im Flug ist er so groß wie eine Silbermöwe.

Zweimal jährlich machen bis zu 3 000 Große Brachvögel in Dänemark Station, wenn sie auf dem Weg zwischen ihren Brutgebieten in Norwegen, Schweden, Finnland und anderen Ländern und ihren Winterquartieren entlang der Küsten Westeuropas sind. Die Vögel kommen zwischen Juni und September an, wenn sie auf dem Weg nach Süden sind und dann wieder zwischen März und April auf dem Weg zu den Brutgebieten. Ein Teil der Vögel bleibt in Dänemark und überwintert hier, wenn die Winter mild sind. Ca. 300 Paare brüten hier im Land.

Die Anzahl der Großen Brachvögel ist in Dänemark und generell in Nordeuropa zwischen den 1960er und 1980er Jahren zurückgegangen und deswegen steht die Art seit 1994 ganzjährig unter Naturschutz.

Erfahren Sie mehr über den Großen Brachvogel im Artenlexikon (auf Dänisch)

Pflanzen

Vandet Sø und Nors Sø beherbergen bis zu 38 verschiedene Wasserpflanzen. Dies sind mehr, als in irgendeinem anderen See in Dänemark. Eine dieser Arten ist das seltene Biegsame Nixenkraut.


Ameisenhaufen in Nystrup Plantage. Foto: Lars Gundersen

Pflanzen in den Dünenplantagen

Die westlichen Teile der Nystrup und Vilsbøl Dünenplantagen liegen auf dem früheren Meeresgrund des steinzeitlichen Meeres. Hier haben Bäume und Büsche schlechte Wachstumsbedingungen und deswegen gibt es wenig Abwechslung bei den Anpflanzungen. In den übrigen Gebieten der drei Dünenplantagen am Vandet Sø befinden sich unter den Sandverwehungen eiszeitliche Ablagerungen von fettem kalkhaltigem Moränenlehm. Dadurch gibt es besonders gute Wachstumsbedingungen an den Stellen, wo die Sandschicht nicht zu dick ist, sodass die Baumwurzeln durch die Schicht bis in die gute Erde gelangen können.

In der Nystrup Dünenplantage gibt es große Areale von Inlandsdünen, die immer noch mit den flachen, gekrümmten und robusten Bergkiefern bepflanzt sind, die bei Anlegung der Plantage zwischen 1883 und der Jahrhundertwende angepflanzt wurden. An den meisten Stellen ist die Bergkiefer aber durch produktivere Holzarten ersetzt worden, wie Sitkafichte, Edeltanne, Waldkiefer und Silbertanne. Nachdem der Wald in den drei Dünenplantagen angewachsen war, haben sich mit der Zeit noch einige Pflanzenarten angesiedelt, die in den nordischen Nadelwäldern heimisch sind. Dies sind u. a. Wintergrün, Bergfarn, Netzblatt und Keulen-Bärlapp.

Die Naturschutzbehörde arbeitet seit Jahren an der Verbreitung von Laubbäumen auf einem Teil der Flächen, insbesondere von Eichen und Buchen, die eine gute Grundlage für eine naturnahe Forstwirtschaft bilden.

Pflanzen in den Seen

Vandet Sø und Nors Sø haben eine reichhaltige Flora. Es sind hier bis zu 38 verschiedene Arten von Wasserpflanzen verzeichnet. Dies ist die höchste Anzahl in einem dänischen See. Das reichhaltige Pflanzenleben hängt mit der guten Wasserqualität der Seen und den guten Lichtverhältnissen bis weit auf den Seen hinaus zusammen. Im Nors Sø gibt es u. a. das Biegsame Nixenkraut, das es nach derzeitigem Kenntnisstand nirgendwo anders im Land gibt. Üblicher ist der Anblick von Armleuchteralgen, Kanadischer Wasserpest und Rauem Hornblatt.

Pflanzen an den Stranddünen

Auf den äußersten Dünen finden Sie eine widerstandsfähige Pflanze, den Gewöhnlichen Strandhafer, der ein so großes und kräftiges Wurzelgeflecht hat, dass es den Sand bindet. Die Pflanzen „fangen“ den Sand, wenn er über das Land ins Landesinnere weht. Deswegen wird sie angepflanzt, um den Sand festzuhalten. Der Gewöhnliche Strandhafer gehört zur Familie der Gräser und ähnelt auch etwas einem meterhohen Gras mit kräftigen, graugrünen Blättern, die mehr oder weniger zusammengerollt sind. Ab und zu können Sie zusammen mit dem Gewöhnlichen Strandhafer den Strandroggen sehen.

Erfahren Sie mehr über die Pflanze im Artenlexikon (auf Dänisch)

Pflanzen in der Dünenheide

Die Vangså Klitheide, die an die Nystrup Dünenplantage angrenzt, ist im europäischen Maßstab gesehen eine seltene Naturform. Hier können Sie auf Heidekraut, Glockenheide und Schwarze Krähenbeere stoßen. Ferner können Sie Moosbeeren, Myrica und Rauschbeeren pflücken, die in Thy Blaubeeren genannt werden.

Die Naturschutzbehörde arbeitet daran, die ursprüngliche Dünenheide wiederherzustellen, indem in den fruchtbaren Gebieten und an einigen markanten Dünenpartien im westlichen Teil der Dünenheide die Bergkiefer gerodet wird. Die Dünenheide wird durch Abbrennen und Freihalten von unerwünschter Vegetation, insbesondere Bergkiefer und Sitkafichte gepflegt.

Brombeere. Foto: Lars Gundersen