Die Tiere auf Skallingen und Langli

Tiere

Die Gemeinen Seehunde und Vögel

Die Touristen sind sehr interessiert an den Seehunden, die wechselweise im Gebiet Ho Dyb Fische fangen oder sich auf den Stränden von Langli und in der Nähe von Skalling Ende sonnen.

Ornithologen werden jedoch insbesondere ein Auge - mit Fernglas - auf Langli werfen. Denn die Insel ist das wichtigste Brutgebiet für Vögel im gesamten Nationalpark Wattenmeer. Sowohl Langli als auch die Halbinsel Skallingen sind sehr wichtig als Rastplatz für Zugvögel. Sie sind ein besonderes EU-Vogelschutzgebiet und Habitat-Gebiet, und es wurden strengere Restriktionen als in anderen Teilen des Nationalparks eingeführt. Z.B. ist Langli nur an zwei Monaten im Jahr für Publikum zugänglich und zum Schutz der Vögel sind Hunde auf Skallingen und Langli vollkommen verboten.

Damit steht auch fest, dass es hier vorzugsweise Vögel zu beobachten gibt. Zwar kann man sowohl auf Rotwild, Rehe, Hasen, Füchse als auch Kreuzotter treffen, aber ganz besonders interessant ist das Beobachten der Vögel mit einem Fernglas, denn es gibt hier 50 Arten und 10-12 Mio. Vögel, die im Wattenmeer Nahrung suchen.

Langli beherbergt die gröβten Kolonien an Lachmöwen, Sturmmöwen und Silbermöwen. Auch brüten hier Heringsmöwen, Brandseeschwalben, Küstenseeschwalben, Säbelschnäbler und Austernfischer. An Watvögeln kann man hier Goldregenpfeifer, Rotschenkel, Kiebitzregenpfeifer, Strandläufer, Pfuhlschnepfen, Uferschnepfen, Steinwälzer und Groβe Brachvögel beobachten. Eiderenten, Spieβenten und Stockenten brüten ebenfalls auf der Insel.

Trotzdem es auf Skallingen einige der gröβten, zusammenhängenden und ungestörtesten Marschgebete im Wattenmeer gibt, ist die Anzahl der Brutvögel bescheiden und die meisten Vögel brüten sehr verstreut. Das ist u.a. darauf zurückzuführen, dass es hier während der Brutzeit Überschwemmungen gibt. Es gibt nicht wie auf Langli groβe Brutkolonien mit Möwen und Seeschwalben. Die am häufigsten hier brütenden Vögel sind Austernfischer, Kiebitze und Rotschenkel. Weitere Brutvögel sind Sandregenpfeifer, Stockenten, Brandenten, Spieβenten und Krickenten.

Raubvögel wie der Seeadler, Rohrweihe u.a. kommen auch zur Jagd vorbei.

 

Gelbe Wiesenameisen

Wenn man es nicht genau weiβ, kann man die vielen kleinen Hügel mit Gelben Wiesenameisen leicht übersehen. Sie sind imstande, ihre Hügel zu schlieβen, damit sie nicht ertrinken, wenn die Strandwiesen überschwemmt werden – und falls sie Pech haben, können die Ameisen eine Überschwemmung bis zu fünf Tage aushalten.

Die Kühe fressen das Gras oben auf den Hügeln sehr gerne. Das ist von Vorteil für die Ameisen, die sonst nicht ausreichend Sonne und Wärme unten in den Hügeln bekommen würden.

Unten in den Hügeln leben auch Wurzelläuse, die den Saft der Pflanzenwurzeln fressen. Als eine Art Miete bekommen die Wiesenameisen die zuckerhaltigen Exkremente der Wurzelläuse. Manchmal fressen die Wiesenameisen jedoch auch die Wurzelläuse.

Falls man Lust hat, die Ameisen zu essen: sie schmecken etwas zitronenartig und salzig.

Weitere Infos unter fugleognatur.dk (auf Dänisch).

Kreuzottern

Auf Skallingen gibt es viele Kreuzottern, aber sie verschwinden, sobald sie Menschen hören. Wenn man gerne Kreuzottern sehen möchte, muss man zu Frühlingsbeginn kommen, wenn die Tiere versuchen, einen sonnenbeschienenen Fleck zu finden, um sich aufzuwärmen. Sie leben von Mäusen und Eidechsen, die sie in einem Stück verschlingen. Die Kreuzotter wird bis zu 80 cm lang und ist an ihren Zick-Zack-Streifen auf dem Rücken zu erkennen. Wenn man von einer Kreuzotter gebissen wurde, muss man einen Arzt aufsuchen. Häufig behandelt ein Arzt den Biss jedoch nicht, weil in einem Warnbiss einer Kreuzotter nicht viel Gift ist.

 

Wo sind die Schafe geblieben?

Die meisten Leute haben sicher schon etwas über den Schafmarkt in Ho gehört (am letzten Wochenende im August). Eines der Ereignisse war, dass ca. 2500 Schafe von Skallingen zum Schafmarkt in Ho getrieben wurden. Den Markt gibt es immer noch, aber die Schafe kommen nicht mehr von Skallingen. Die Schafe sind durch Vieh ersetzt worden, das sich sehr wohl fühlt auf Skallingen, und zur Bucht von Ho hin sind Zäune aufgestellt worden, damit die Kühe nicht zu weit hinausgehen.

Pflanzen

Strandflieder mit seinem dichten Blütenstand

Die kleinen dunkelvioletten Blüten haben der Pflanze den Spitznamen ”Skalling-Heidekraut” beschert, aber sie hat nichts mit Heidekraut zu tun. Sie ist recht selten in Dänemark, jedoch nicht im Nationalpark Wattenmeer. Der Strandflieder ist 10-30 cm hoch und blüht von Juni bis September. Man darf sich gerne einen Strauβ pflücken.

Weitere Infos über Strandflieder unter fugleognatur (auf Dänisch)

"Ich hätte nicht geglaubt, dass diese Atmosphäre von Wildheit und Wüste, die ich in den Hügeln Hornsbjerge und Boldsbjerge getroffen habe, hierzulande noch übertroffen werden kann. Da war mir noch nicht die Kulmination dessen, was diese Gegenden beinhalten, begegnet. Dies war erst auf der Halbinsel Skallingen der Fall.”

So schrieb Achton Friis 1933 im Buch "De jyders land" (Das Land der Jütländer). Man muss ihm Recht geben, obwohl die Vegetation auf Skallingen während der letzten 80 Jahre fruchtbarer geworden ist und das Vieh im Sommer auf der Halbinsel einen freundlicheren Eindruck vermittelt.

Skallingen ist in vielen Beziehungen einzigartig im Wattenmeer. Hier liegt die gröβte, natürliche Salzwiese im gesamten Wattenmeer einschl. der deutschen und holländischen Teile. Die Salzwiese auf Skallingen ist 7 km² groβ und sie ist nicht wie andere Teile des Nationalparks Wattenmeer von Deichen umschlossen worden. Das Tal des Flusses Varde Å ist ebenfalls nicht eingedeicht. Wenn die Natur sich ohne menschliche Eingriffe entwickeln darf, wird ein natürliches Drainagesystem aus Rinnen gebildet. Diese sieht man ganz deutlich in der Marsch auf Skallingen, wo sie sich in einem verzweigten Netz durch das neu gebildete Land schlängeln.

Groβe Teile von Skallingen sind somit von der Dynamik geprägt, die zahlreiche Überschwemmungen bedeutet, und nur ausnahmsweise kann ein Baum auf Skallingen Wurzeln schlagen. Nur die robustesten Pflanzen in Dänemark können sich in dieser flachen, windumtosten Landschaft behaupten. Zu allererst der Strandroggen und der Strandhafer in den Dünen. Auf den Strandwiesen wächst das so genannte Skalling-Heidekraut, der Strandflieder mit seinem dichten Blütenstand – und die sonst seltene Portulak-Keilmelde. Die grünen Dünen sind mit Rotem Schwingel, Sandthymian und Echtem Labkraut bewachsen. Auch typisch für Skallingen und Langli sind Salzschwaden, Queller, Strandaster und Strand-Beifuβ.

Langli hat eine weitaus gröβere Artenvielfalt als Skallingen, da das Land älter ist, mit dem Festland verbunden war und weil die Insel von 1840-1913 landwirtschaftlich genutzt wurde.

 

Strandhafer

Dieses kräftige Gras kann man auch den König der Dünen nennen, das mit seinen meterlangen Wurzeln und bis zu anderthalb Meter hohen Halmen imstande ist, die Dünen zusammen zu halten. Die Blätter sind blaugrün und eingerollt. Daher sind sie etwas scharf, wenn man barfuβ über die Dünen geht. Sie wachsen immer in Büscheln. Strandhafer blüht im Juni, Juli und August, und die Blüten bestehen aus behaarten Ährchen.

Weitere Infos über Strandhafer unter fugleognatur.dk (auf Dänisch)

 

Strandroggen

Strandroggen ist ebenfalls ein robustes Gras, das bis zu anderthalb Meter hoch werden kann, mit blaugrünen Halmen. Aber im Gegensatz zu Strandhafer wächst der Strandroggen nicht in Büscheln und die Blätter sind breit und ausgefaltet. Der Strandroggen hat bis zu 30 cm lange Ähren und blüht von Juni bis September.