Skjern Ådal – Sehenswürdigkeiten

1. Dänemarks größte Holzhängebrücken

Im Skjern Ådal befinden sich die beiden größten Holzhängebrücken Dänemarks.

Die östliche Hängebrücke, die Lundenæs-Brücke, finden Sie an der Stelle, an der der Omme Å in den Skjern Å übergeht. Sie kann bei einem Spaziergang vom Parkplatz bei Lundenæs aus erreicht werden.

Die westliche Brücke, die Kong Hans' Bro, befindet sich in der Nähe des Parkplatzes beim Badehafen von Skjern. Die Brücke ist dicht an dem Ort gebaut, an man beim Ausgraben des neuen Flusslaufs die Überreste von Säulen einer Brücke fand, die ungefähr aus dem Jahr 1105 stammen.

An der Brücke ist außerdem ein Gedenkstein für König Hans aufgestellt, der an einem Wintertag im Jahr 1513 an dieser Stelle ins Wasser fiel und sich eine Lungenentzündung zuzog, die ihm später das Leben kostete.

Hier erfahren Sie mehr über das Ende des Königs (auf Dänisch)

Die kräftigen Säulen der Brücke sind aus sogenannter „Flotteneiche“ aus den Wäldern

Sjællands hergestellt, die eigentlich für die Produktion von Kriegsschiffen angebaut wurde. Die Eichen wurden im Jahr 1807 nach dem Verlust der dänischen Flotte gegen die Engländer gepflanzt, doch als sie 200 Jahre später „Masthöhe“ erreichten, hatte die technologische Entwicklung das Projekt bereits überholt.

Von der Mitte beider Brücken aus kann man die enormen Wassermassen betrachten, die durch das Flusstal strömen.

 

2. Ziehfähren

Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Flusstals zählen die beiden Ziehfähren Rørhønen und Blishønen. Die Ziehfähren sind die einzige Möglichkeit, die größte Insel des Deltas – Kalvholm – zu erreichen, auf der man unter anderem Wildpferde beim Grasen beobachten kann.

Man bedient die Fähren selbst und überquert den Fluss, indem man sich am Seil am Rand der Fähre entlang zieht.

Die beiden Fähren fassen bis zu 12 Personen pro Fahrt und man kann sein Rad mitnehmen.

An Bord befinden sich Rettungswesten.

Die „Rørhønen“ erreicht man von Süden über den Gl. Botoftevej, die „Blishønen“ von Norden über die Pumpenstation Nord.

 

3. Naturzentrum Skjern Enge

Das Naturcenter Skjern Enge ist ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch im westlichen Teil des Flusstals. Von hier aus bietet sich beispielsweise ein Marsch zur südlichen Ziehfähre an.

In einer Ausstellung im Naturzentrum, die das ganze Jahr lang von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist, kann man sich über viele Vögel informieren. Der Eintritt ist kostenfrei. Hier können Sie nicht nur Informationen über die Vögel nachlesen und ausgestopfte Exemplare betrachten, sondern sich auch ausgewählte Vogelstimmen anhören, um sie in der Natur wiederzuerkennen.

Beim Naturzentrum sind Tische und Bänke aufgestellt, an denen es sich mit Butterbrot oder Kaffee gemütlich machen kann. In jedem Naturzentrum befindet sich außerdem ein Gemeinschaftsraum, der beispielsweise an Schulen und Vereine vermietet werden kann.

Das Naturzentrum Skjern Enge finden Sie im Gl. Botoftevej 4, Vostrup, 6880 Tarm.

 

4. Naturzentrum Skjern Å

Das Naturzentrum Skjern Å ist ein guter Ausgangspunkt für einen Besuch im östlichen Teil des Flusstals, da es relativ nah an sowohl Albæk Mose als auch Lundenæs Voldsted liegt.

Das Naturzentrum bietet eine Ausstellung zum Leben im und am Fluss.  Hier kann man sich unter anderem daran versuchen, ein naturgetreues Modell eines Lachses mit Rekordgröße hochzuheben und erhält Informationen über die vielen Fische und Fangarten, die über die Zeit hinweg eingesetzt wurden.

Die Ausstellung ist rund ums Jahr von 9 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist kostenfrei. Beim Naturzentrum befindet sich eine überdachte frei nutzbare Grillhütte, ebenso sind hier Tische und Bänke aufgestellt, an denen man sein mitgebrachtes Essen im Freien genießen kann. Im Naturzentrum Skjern Å befindet sich ebenfalls ein Gemeinschaftsraum, der gemietet werden kann.

Das Naturzentrum liegt in der Waldvogtwohnung auf dem Albæk Møllegård, Ånumvej 161b, 6900 Skjern.

 

5. Vogeltürme am Lønborggård und Skjernåvej

Die reichhaltige Vogelwelt ist eine der großen Attraktionen des Skjern Ådals, hier bieten sich viele Möglichkeiten, die Vögel am Wasser zu beobachten. An sieben Stellen in der Gegend wurden Vögeltürme und Beobachtungsverstecke eingerichtet, die auch dann einen Besuch wert sind, wenn man nicht so viel Interesse an Vögeln hat, sondern einfach nur die Aussicht genießen möchte.

Die beiden beliebtesten Vögeltürme liegen östlich des Lønborggård und am Parkplatz beim Skjernåvej. Das Beobachtungsversteck am Lønborggård bietet Aussicht auf den alten Bischofshof im Westen und die Lønborg Kirke im Osten.

Von der Spitze der Lønborg Banke an diesem Hof hat man eine fantastische Aussicht über den Hestholmsøen und die Wiesen, auf denen die Tiere grasen.

Auf udinaturen.dk können Sie den Standort der Vogeltürme einsehen (auf Dänisch).

 

6. Aussichtturm bei der Mündung des Skjern Å

Möchte man den Ausblick auf das größte Flussdelta Dänemarks genießen, bietet sich der Aussichtsturm an der Mündung des Skjern Å an. Der Turm befindet sich am Ende eines 3 Kilometer langen Fußwegs von der Pumpenstation Nord aus.

Vom Turm kann man über das Delta und den Ringkøbing Fjord schauen und die die vielfältige Vogelwelt der Gegend beobachten.

 

7. Pumpenstation Nord

Vom Dach der Pumpenstation Nord aus hat man eine großartige Aussicht über die Naturgegend.

Die Pumpenstation Nord ist die größte der fünf Pumpenstationen des Entwässerungsprojekts der 1960er. Es wird noch immer betrieben und entwässert die großen Ackerbereiche nördlich des Deichs. Die Bereiche waren nicht Teil des Naturschutzprojekts, das im Jahr 2002 abgeschlossen wurde, und veranschaulicht heutzutage, wie die Landschaft im Flusstal aussah, bevor das große Naturrestaurierungsprojekt durchgeführt wurde.

In der Nähe der Pumpenstation steht ein Gedenkstein mit den Namen der örtlichen Initiatoren des Entwässerungsprojekts und der Aufschrift „Ved sammenhold blev vundet frugtbar jord“, was so viel wie „Bei Zusammenhalt entsteht fruchtbare Erde“ bedeutet.

Der Deich südlich der Pumpenstation ist ein Teil des alten Deichs, der den neuausgerichteten Skjern Å nach der Entwässerung in den 1960ern umgab. Der See südlich des Deichs ist ein Teil des alten Hauptflusslaufs.

Auf dem Parkplatz südlich des Deichs befindet sich eine kleine Informationsausstellung zur Natur- und Kulturgeschichte des Flusstals.

 

8. Provstgårds Hus

Hinter der Pumpenstation Nord liegt das Provstgårds Hus, ein einfaches Haus aus grauem Blech, hinter dem sich eine interessante Geschichte verbirgt. Das Haus wurde um 1916 von den zwei Brüdern Niels Provstgård und Søren Kresten Jensen gebaut, die dort bis Mitte der 1930er wohnten. Die beiden Brüder lebten von der Jagd und der Fischerei und waren als Revolutionäre im Bereich neuer Fangmethoden und moderner Technik bekannt – sie waren beispielsweise die ersten in der Gegend, die ein Telefon hatten.

Heute gehört das Haus dem Ringkøbing-Skjern-Museum und wird an Gruppen und Schulen vermietet. Es wurden Informationstafeln am Haus aufgestellt, auf denen man über die interessante Geschichte erfahren kann, die sich hinter dem Haus verbergen, das Haus ist jedoch nur nach vorheriger Reservierung zugänglich.

 

9. Kirche und Hügel von Lønborg

Die Aussicht vom Lønborg Banke bei der Lønborg Kirke ist eine der großen Sehenswürdigkeiten des Skjern Ådal. Unterhalb des Hügels kann man den neuen gewundenen Skjern Å sehen. Hier erhält man einen guten Eindruck des großen, sich weit erstreckenden Feuchtbereichs und bei klarem Wetter kann man bis zu den Dünen an der Nordsee schauen.

Dieser Ort bietet sich als Ausgangspunkt für einen Besuch der Gegend an. Hier gibt es einen Parkplatz mitsamt Bänken und Tischen und es wurden Informationstafeln aufgestellt, auf denen man sich unter anderem über die Umverlegung des Skjern Å über die Zeit hinweg schlau machen. Der Ort ist auch ein guter Ausgangspunkt für Spaziergänge, die man in dieser Gegend unternehmen kann.

Die Lønborg Kirke selbst ist auch einen Besuch wert. Die Kirche ist insbesondere für ihre Kalkmalereien und das schöne Glockenspiel bekannt. Die ältesten Teile der Kirche, der Chor und das Schiff, wurden im 12. Jahrhundert aus Granitquadern gebaut.

 

10. Lønborggård

Der Lønborggård ist einer wenigen noch bestehenden westjütländischen Gutshöfe.

Der Hof war ursprünglich ein Bischofshof, der vom Bischof von Ribe im 15. Jahrhundert gebaut wurde, das heutige Hauptgebäude wurde 1839 erbaut. Auf dem Lønborggård wurde ehemals eine große Viehzucht mit den Wiesen des Flusstals als Standort betrieben. Heute ist der Hof in Privatbesitz und wird als Ferienzentrum genutzt.

Auf loenborggaard-feriecenter.dk erfahren Sie mehr (auf Dänisch)

Wie alle alten Gutshöfe ist der Lønborggård reich an interessanten Geschichten und Mythen und natürlich wohnen auch Geister auf dem Hof.

Hier erfahren Sie mehr über den Lønborggård (auf Dänisch)

Östlich des Lønborggård befindet sich außerdem der beste Vogelturm des Naturbereichs.

Die Adresse des Lønborggård lautet: Lønborggaardvej 1, Lønborg, 6880 Tarm.

 

11. Badehafen von Skjern

Der Badehafen von Skjern liegt in den Überresten des Hauptlaufs des Skjern Å und bietet sich für Kanu- und Kajakfans an, da er einem kleinen See ohne Gegenstrom ähnelt, jedoch guten Zugang zum Fluss bietet.

Der Badehafen lag bis 1850 sehr nah an Skjern und wurde als Hafen genutzt, von dem aus man den Fluss hinabfahren konnte. Noch immer kann man Teile des mittelalterlichen Skjern in Form von Überresten einer alten Holzbrücke erkennen, die im Zuge des Naturrestaurierungsprojekts entdeckt wurde. Nordöstlich des Badehafens befinden sich darüber hinaus einige freigelegte Steinbeläge der Kongevejsbroen, die hier ab Mitte des 16. Jahrhunderts bis 1845 lag.

Nah am Badehafen liegt die Kong Hans’ Bro und eine kleine Ausstellung vor Ort bietet Informationen über die vielen Übergänge und Brücken, die seit dem Mittelalter hier gebaut wurden.

Ebenfalls sind hier Tische, Bänke und ein Grillplatz eingerichtet worden, was den Badehafen zu einem beliebten Ausflugsziel in dieser Gegend macht.

Den Badehafen von Skjern erreichen Sie über den Petersmindevej.

 

12. Albæk Mose

Im östlichen Teil des Flusstals befindet sich Albæk Mose, das sich aufgrund seines dichteren Bewuchses von den offenen Wiesenflächen unterscheidet. Albæk Mose ist eine große und vielfältige Moorgegend, in der man unter anderem die charakteristischen „zotteligen“ Wollgräser sehen und den kräftig duftenden Gagelstrauch für selbstgebrannte Schnäpse pflücken kann.

Im Moor wachsen darüber hinaus zwei fleischfressende Pflanzen – der gelbe Gewöhnliche Wasserschlauch und das rötliche Sonnentau.

Hier erfahren Sie mehr über die Pflanzen im Skjern Ådal (auf Dänisch)

Albæk Mose ist vorwiegend für die vielen Kreuzottern bekannt. Besonders im Frühjahr bietet sich eine „Kreuzotternsafari“ im Moor an, da diese noch immer kalt und langsam sind und daher oft auf den Pfaden beobachtet werden können – natürlich aus einem gesunden Abstand.

 

13. Lundenæs Voldsted und Lachshof

Lundenæs Voldsted ist eine unter Denkmalschutz gestellte Wallburg aus dem 14. Jahrhundert, die ursprünglich als Königsburg fungierte. Sie ist nicht öffentlich zugänglich, doch die Wallburg kann vom Weg zwischen Skjern und Borris und vom befestigten Pfad aus betrachtet werden, der auf dem Deich angelegt wurde.

Von der Lundenæs Voldsted konnte man die Furte über den Skjern Å bewachen. Bis 1661 war die Burg im Besitz des Königs.

Nachdem man die Wallburg passiert hat, kam man in einem zugewucherten Flusslager ein paar alte Säulenüberreste erkennen, die in Dänemark die einzigen Spuren eines Lachshofs darstellen. Auf einem solchen Lachshof wurde eine Fangmethode eingesetzt, die mehrere Jahrhunderte lang bis Mitte des 19. Jahrhunderts eingesetzt wurde.

Hier erfahren Sie mehr über die Geschichte der Lachsfischerei im Skjern Å (auf Dänisch)

In Trockenphasen kann man den Wandersmarsch über die Wiesen zur Holzhängebrücke Lundenæs Bro fortsetzen.

 

14. Der alte Flusslauf

An mehreren Orten im Naturbereich finden sich Überreste des alten geschwungenen Flusslaufs, der zu See und Moor ungestaltet wurde. Nördlich des Skjern Å zwischen Sønderby und Gjaldbæk kann man beispielsweise die beiden länglichen Seen sehen, die Teil des alten geschwungenen Flusslaufs aus der Zeit der Entwässerung in den 1960ern sind.

Auf dem Parkplatz bei der Gjaldbæk Eng erhält man ebenfalls einen guten Eindruck davon, wie die alten Flusswindungen ihren Charakter verändert haben.

Die meisten der ursprünglichen Flussläufe wurden jedoch für den neuen restaurierten Fluss erneut genutzt.