9. Der so genannte „Barsten“
Dieser Granitriesenfindling ist einer von Dänemarks 10 gröβten Steinen. Er wiegt mehr als 200 Tonnen, hat einen Durchmesser von 26 m und ist aus rötlichem, groβkörnigem Granit. Der Stein wurde während der letzten Eiszeit vor ca. 18.000 Jahren mit den groβen Eismassen, die auch die Hügel im Gebiet bildeten, hierher gebracht.
Der Stein war früher noch gröβer. Im Laufe der Geschichte wurde er sozusagen als Steinbruch genutzt, indem kleinen Stücke abgesprengt oder abgehauen wurden. Kleine Stücke des Findlings liegen noch immer im Gebiet.
Über diesen Stein werden viele Geschichten erzählt. Eine besagt, dass der Stein einst so groβ war, dass man auf ihm mit einem Wagen wenden konnte - und dass 18 Paare auf ihm tanzen konnten.
Andere Sagen berichten, dass der Stein von einem Riesen oder einer Riesin geworfen wurde, um die Zwillingstürme der Kirche von Broager zu treffen.
10. Der Gendarmenpfad
Der Gendarmenpfad entlang der Küste und der Landesgrenze ist eine von Dänemarks schönsten Wanderrouten. Ab der Wiedervereinigung 1920 und fast 40 Jahre patrouillierten die blau gekleideten Grenzgendarmen hier, um die Grenze und den Schiffsverkehr entlang der Küste zu überwachen. Jeder einzelne Gendarm hatte die Verantwortung für seinen Teil des Pfads. Der Patrouillengang zu Fuβ hörte 1958 auf, danach wurde die Grenze von Autopatrouillen überwacht. 1995 übernahm die Polizei die Überwachung.
74 km des Gendarmenpfads - von Padborg bis nach Høruphav - sind seitdem in Kooperation zwischen dem ehemaligen Kreis Sønderjylland, der Kommune Sønderborg und dem Dänischen Generaldirektorat für Natur wieder hergestellt worden. Der Pfad ist durch besondere Schilder mit dem blauen Gendarmen als Logo gekennzeichnet.
Das Faltblatt über den Gendarmenpfad kann (auf Dänisch)
11. Der Küstensteilhang
Geologisch gesehen besteht das Gebiet Dybbøl Banke aus Lehmschichten. Aufgrund der Erosion des Meeres und wegen des heraussickernden Grundwassers rutschen Teile der steilen Hänge bei Vemmingbund regelmäβig herunter. Manchmal verschwinden Teile von Feldern und Pfaden in der Tiefe. An den Hängen und dort, wo Erde abgerutscht ist, ist ein undurchdringliches Gebüsch gewachsen. Das Gebiet wird naturbelassen ohne menschliches Eingreifen. Hier herrscht ein spezielles Mikroklima mit sehr abwechslungsreicher Flora. u.a. groβen Beständen des Riesen-Schachtelhalms, der entlang der Ostküste Jütlands wächst.
12. Der Niederwald
Der kleine Laubwald zwischen Schanze I und Schanze II wurde wie andere alte, dänische Wälder als Niederwald bewirtschaftet. Die Bewirtschaftung als Niederwald ist die älteste Form von Forstwirtschaft in Dänemark und wird seit der Steinzeit verwendet. Diese historische Form der Bewirtschaftung ist jetzt wieder aufgenommen worden.
Im Wald kann man im Frühling einen wahren Blumenteppich bestaunen, u.a. mit Hohlem Lerchensporn und zwei Orchideen-Arten.
13. Der Hügel Avnbjerg
Ca. 2 km westlich der Schanzen unmittelbar südlich der Landstraβe liegt der Hügel Avnbjerg (52 m über dem Meer). Von hier hat man eine hervorragende Aussicht über Teile der Schanzenreihe. Das preuβische Oberkommando verfolgte die Schlacht von hier oben auch gab der preuβische Oberstkommandierende Prinz Friedrich Karl hier das Signal zum Angriff auf die Stellung von Dybbøl.
Später wurde der Avnbjerg entfernt, aber jetzt ist er wieder mit der Erde, die beim Bau des Geschichtszentrums und verschiedenen Straβenbauarbeiten übrig war, aufgeschüttet worden. Vom Avnbjerg führt ein Pfad zum Gendarmenpfad.
14. Die Halbinsel Arnkil
Auf der Halbinsel Arnkil nördlich von Sønderborg fand die letzte groβe Schlacht, an der Dänemark auf dänischem Boden teilgenommen hat, statt. Am frühen Morgen des 29. Juni 1864 setzten die Preuβen in 166 Ruderbooten und Pontonfähren über den Als Sund. Die Hauptstärke ging vom Wald Sottrup Storskov los und 10 Minuten später beim Försterhaus auf der Halbinsel Arnkil an Land. Innerhalb von wenigen Stunden verlor das dänische Heer gut 3.000 der 12.000 Soldaten auf der Insel Als. 216 wurden getötet, der Rest verwundet, in Gefangenschaft genommen oder verschwand. Das dänische Heer zog sich nach Kegnæs im Süden der Insel Als zurück und wurde mit Schiffen zur Insel Fünen gebracht. Wenige Monate später unterschrieb Dänemark den Vertrag, durch den u.a. Sønderjylland an Deutschland abtgetreten wurde.
Einige der dänischen Soldaten, die während des Kampfs um die Insel Als gefallen waren, wurden von der Bevölkerung dort beerdigt, wo man sie auf den Feldern fand. Darum gibt es so viele Gräber auf der Halbinsel Arnkil. Die Gräber werden seit 1864 von den Ortsansässigen gepflegt. Das gröβte Kriegergrab mit 64 gefallenen Soldaten befindet sich hinter dem Hof Rønhave. Man kann am Wald Rønhave Skov parken und durch den Wald zum Grab gehen.
15. Das Schloss Sandbjerg
Der Hof auf der Halbinsel Sundeved nördlich von Dybbøl wurde 1571 von Herzog Hans dem Jüngeren gebaut. 1673 wurde das Gut an den Groβkanzler Conrad Reventlow verkauft.
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Das Hauptgebäude des Schlosses Sandbjerg Slot ist eines der schönsten Palais in Sønderjylland. Es wurde von 1787-88 von Graf Conrad Georg Reventlow gebaut. Die Familie Reventlow war als Vorreiter der groβen Landwirtschaftsreformen bekannt, und 1787-88 wurden gut 400 Morgen des Guts parzelliert und an die Bauern und Kätner verkauft. Damit wurde die Landwirtschaft geschaffen, die immer noch um Sandbjerg besteht.
1864 wurde das Schloss als preuβisches Feldlazarett und später als Stabsquartier genutzt. Die Turmuhr des Schlosses gab den preuβischen Streitkräften am 29. Juni 1864 um 2.00 Uhr das Signal zum Übersetzen über den Als Sund.
1954 schenkte Karen Blixens Schwester Ellen Dahl, die damals das Gut besaβ, das gesamte Anwesen mit 131 ha der Universität von Århus. Heute wird das Schloss Sandbjerg Slot für Tagungen und Kurse genutzt.
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16. Das Moor Nydam Mose
Auf der Halbinsel Sundeved liegt das Moor Nydam Mose - Dänemarks berühmtestes Opfermoor. Ursprünglich war das Moor ein See, und hier opferte man in der Eisenzeit groβe Mengen Kriegsbeute in Form von Waffen, Schiffen, Werkzeugen und Schmuck.
1959 entdeckten Archäologen, dass im Moor Schätze lagen und vier Jahre später tauchte die Sensation auf. Das Moor barg zwei gut erhaltene Boote aus ca. 300 n. Chr. Der Krieg 1864 beendete die Ausgrabungsarbeiten und das eine Schiff überlebte nicht. Das andere, das berühmte Nydam-Boot, kann heute im Schloss Gottorf in Schleswig bewundert werden.
Es finden immer noch Ausgrabungen im Moor Nydam statt, und es tauchen mehrere interessante Funde auf. Das Moor ist das ganze Jahr über einen Besuch wert. Die dänische Gesellschaft für Nydam-Forschung informiert am Parkplatz und im Moor über Funde und Ausgrabungen.