1. Møns Klint

Die Møns Klint ist ein Teil der gewaltigen Kreideschicht, auf der große Teile Dänemarks liegen.
Die Kreide besteht aus Skelettüberresten von Tieren, die vor etwa 70 Millionen Jahren gelebt haben. Damals befand sich hier anstelle von Dänemark ein tropisches Meer. In diesem Meer lebten u. a. mikroskopische Algen mit einem Skelett aus Kalkplättchen, die auch Coccolithen genannt werden. Als die Algen starben, sanken die Kalkplättchen auf den Meeresgrund. Über Millionen Jahre hinweg hat sich daraus eine dicke Kalkschicht gebildet. Auch Tiere wie Tintenfische, Seeigel und Muscheln lebten in diesem Meer. In der Kreide und am Strand können Sie versteinerte Überreste von Meerestieren entdecken, insbesondere Überreste von Seeigeln und schmale längliche Steine, die sich Belemniten nennen. Belemniten sind ein Teil des Panzers prähistorischer Tintenfische.
Der alte Meeresgrund wurde hochkant gestellt
Nach der Kreidezeit änderte sich der Erdball drastisch. Die Kontinente erhoben sich aus dem Meer und die Berge wurden geformt. Als vor etwa 12.000 Jahren die letzte Eiszeit Dänemark erreichte, befand sich die dicke Kalkschicht bereits oberhalb der Meeresoberfläche. Die enormen Kräfte des Eises schabten den alten Meeresboden in bis zu 50 Meter dicke Scheiben und schoben sie zusammen. Daraus entstand die Høje Møn. In den Kreideschichten kann man schwarze Streifen von Feuersteinen erkennen. Sie zeigen, wie die Schichten unter dem Druck des Eises gefaltet wurden. Nachdem das Eis schmolz, erfolgten über die Zeit hinweg größere und kleine Erdrutsche, die die Steilküste so formten, wie wir sie heute kennen.
Dänemarks höchste Steilküste
Die Møns Klint ist die höchste Steilküste Dänemarks. Wenn Sie dem Pfad vom Parkplatz beim Geozentrum Richtung Norden folgen, gelangen Sie zum höchsten Punkt – dem Dronningestolen. Hier fällt die Steilküste nahezu senkrecht 128 Meter zum Strand ab. Einst hatte die Kante das Erscheinungsbild eines Stuhls. Die Legende besagt, dass die Gemahlin des Steilküstenkönigs darauf saß und ihrem Mann nachsah, wenn er auf Kriegszug fuhr. Laut Volksglauben war der Steilküstenkönig der Nachfolger Odins und regierte über die Høje Møn. Am Dronningestolen wurde eine Kamera aufgestellt, damit Sie die Aussicht über einen Bildschirm im GeoCenter bewundern können.
Hier erfahren Sie mehr über den Steilküstenkönig.
Sehen Sie sich das Gesicht des Steilküstenkönigs an
200 Meter weiter Richtung Norden bietet sich Ihnen eine fantastische Aussicht am Forchhammers Pynt. In Richtung Norden können Sie sehen, wie die Feuersteinschichten in der Kreide entstanden sind, als das Eis die Steilküste aufwärtsschob. Ein wenig weiter vorne treffen Sie auf das Gesicht des Steilküstenkönigs. Hierbei handelt es sich im ein 10 Meter hohes Profil in der Steilküste. Am Røde Udfald können Sie über eine Treppe zum Strand hinabsteigen und am Meer entlang zurücklaufen. Sie können die Steilküste ebenfalls von oben und vom Strand aus betrachten, wenn Sie vom Geozentrum gen Süden gehen. Hier kommen Sie an den Überresten von Freuchens Pynt vorbei, die 1998 ins Wasser fiel. Die Landspitze wurde nach dem berühmten Polarforscher Peter Freuchen benannt, dessen Vetter Priester in der örtlichen Kirche war.
Nehmen Sie die längste Treppe Dänemarks und halten Sie nach Wanderfalken Ausschau
Bei Sandfaldet und Sommerspirspynten können Sie die Aussicht, Erhabenheit und Stille genießen. Sommerspiret fiel 1988 ins Wasser, der Ort ist jedoch nach wie vor von Interesse. Hier lassen sich oft Wanderfalken nieder und spähen nach Beute.
Die Grårygtrappen führt zum Strand herab, auf der Rückreise zurück über die Maglevandstrappen kommen Sie an Feuersteinen, unterschiedlichen Findlingen, Fossilien und am Sandstrand entlang. Bitte berücksichtigen Sie, dass die beiden Treppen 468 bzw. 497 Stufen haben! Die Maglevandstrappen ist die längste Treppe Dänemarks.
Die Steilküste lebt – seien Sie also wachsam
Die Steilküste ist ein Stück dynamische Küstennatur, die rund ums Jahr von Wind und Wetter beeinträchtigt wird. Es kann zu Steilküstenrutschen kommen, wenn sich Stümpfe oder Blöcke aus der Kreide lösen und hinabfallen oder Matsch, Lehm und Kreise bei starkem Regen ins Meer spülen. Beide Arten an Rutschen kommen jährlich vor. Die Wahrscheinlichkeit ist in den Winter- und Frühjahrsmonaten am höchsten. Seien Sie wachsam – und genießen Sie ein Naturphänomen der Weltklasse.
Bitte denken Sie daran, dass
- jeglicher Aufenthalt in diesem Bereich auf eigene Gefahr erfolgt
- Absperrungen nicht überschritten werden dürfen
Es ist verboten und lebensgefährlich,
- außerhalb der Treppen und Pfade an der Steilküste zu klettern
- Steine oder andere Gegenstände über den Rand zu werfen