
Geologie
1973 bohrte man in den Untergrund in Nørre Tvismark in der Nähe des Rømø-Damms. Erst in einer Tiefe von 51 m fand man Steine, die während der Eiszeit abgelagert wurden. Alle Schichten darüber bestanden aus Sand, den das Meer über tausende von Jahren abgelagert hat. Vor ungefähr 9.000 Jahren bildete die Küste wahrscheinlich eine Linie von Blåvandshuk im Norden bis zur Insel Sylt im Süden. 1.000 Jahre später überspülte das Meer die niedrig gelegenen Heideebenen und bildete groβe Sandwälle, die sich im Laufe der Zeit zu einer stützenden Insel-Barriere mit Namen Fanø, Mandø und Rømø entwickelten. Seitdem lassen Gezeiten, Sturmfluten und Wind Rømø in Richtung Westen wachsen, während das Wattenmeer hinter der Insel gebildet worden ist.
Die Inselbewohner und der Sand
Die ersten Menschen haben sich wahrscheinlich um das Jahr 1200 auf Rømø niedergelassen, als der König und das Bistum in Ribe die Insel gemeinsam besaβen. Später kamen Fischerorte, Umschlagplatz und Landwirtschaft nach Rømø.
Das Wattenmeer hat einen fruchtbaren und nahrungsreichen Boden entlang der Ostküste von Rømø geschaffen. Die Landwirtschaft im 17. und 18. Jahrhundert war durch das Sandtreiben jedoch stark beeinträchtigt, u.a. weil Schafe und Rinder frei auf der Insel liefen und die spärliche Vegetation fraβen. An viele Stellen auf Rømø findet man immer noch die so genannten „skummede agre“ (abgeschöpften Acker), wo die Inselbewohner ihre Häuser oder bebauten Flächen von Flugsand frei schaufelten. Die Felder erkennt man oft als von kleinen Wällen umrahmte versenkte Felder, die aus dem Flugsand entstanden.
Rømøs Blütezeit
Viele Männer von Rømø waren über einen Zeitraum von ca. 200 Jahren von 1669-1860 Walfänger im Eismeer bei Ostgrönland und Spitzbergen. Die meisten fuhren auf deutschen und holländischen Schiffen, und viele von ihnen verdienten sehr viel Geld als Kapitän, Steuermann oder Harpunier auf den Schiffen. Die Kapitäne wurden Kommandeure genannt. Es gibt immer noch wunderschöne Kommandeur-Häuser auf Rømø, deren Eigentümer keine Scheu hatten, ihren neu gewonnen Reichtum zu zeigen.
Die Blütezeit des Walfangs war um das Jahr 1770, als es ungefähr 40 Kommandeure oder pensionierte Kommandeure auf Rømø gab. Die Walfänger nahmen manchmal die Kieferknochen der Wale mit zurück nach Rømø, wo sie sie als Holzersatz beim Bauen nutzen. Es gibt immer noch einen Zaun aus Walbein aus dem Jahr 1772 in Juvre.