Die Vögel
Auf die Vögel auf Fanø sollte man ein ganz besonderes Augenmerk legen. Millionen Zugvögel fliegen im Frühjahr und Herbst über die Insel. Meist handelt es sich dabei um Enten- und Watvögel, aber auch viele Raubvögel und Sperlingsvögel ziehen über Fanø. Der beste Ort, um Zugvögel zu beobachten, ist das Gebiet Hønen südlich von Sønderho. Während der Flut versammeln die Vögel sich östlich von Sønderho – dort darf man nicht hinausgehen, daher empfiehlt es sich, ein gutes Fernglas mitzunehmen.
Auf der Heide bei der Bucht Albue kann man Arten wie die Kornweihe, den Raufuβbussard, den Merlin, den Goldregenpfeifer, die Sumpfohreule und den Raubwürger beobachten.
Zu den auf Fanø brütenden Watvögeln gehören die Austernfischer, der Kiebitz, der Rotschenkel und der Groβe Brachvogel.
Der Seeregenpfeifer nutzt Dänemark als seinen nördlichsten Brutplatz und er brütet nur im Wattenmeer. Der sandfarbene Vogel ist ca. 16 cm lang und an den schwarzen Beinen und einem schwarzen Fleck an der Seite der Brust zu erkennen. Er baut sein Nest am liebsten in den niedrigen Dünen und Wiesen mit kurzem Gras auf Fanø und Rømø.
Die Zwergseeschwalbe ist ca. 24 cm lang und die kleinste Seeschwalbe der Welt - nur halb so groβ wie die Küstenseeschwalbe. Man erkennt sie an ihrer weiβen Stirn und einem gelben Schnabel mit schwarzer Spitze. Die Anzahl der Zwergseeschwalben in Dänemark ist zurückgegangen, und die meisten von ihnen brüten im Wattenmeergebiet auf Fanø und Rømø, wo sie am Strand Kolonien mit Nestern bauen.
Der Groβe Brachvogel ist so groβ wie eine Krähe und somit der gröβte Watvogel in Dänemark. Man erkennt ihn an seinem langen krummen Schnabel, mit dem er schnell einen Sandwurm finden und in ganzer Länge aus dem Boden ziehen kann. Im Frühjahr lässt er am Morgen sein melodisches Gezwitscher in Heiden, Wiesen und Dünen erklingen. Er baut sein Nest direkt am Boden in Heidegebiete und gerne in der Nähe von Wiesen und Weiden.
Der Ziegenmelker fühlt sich am wohlsten in Dünenheiden, wo er seine Eier auf den Boden legt. Der Vogel hat ein graubraunes Gefieder und ist so groβ wie eine Amsel. Während der Brutzeit kann man den schnurrenden Gesang des Männchens und die Klatschlaute hören, wenn das Männchen die Flügel auf der Flucht zusammenschlägt. Der Vogel ist nachtaktiv. Seinen Namen bekam der Vogel, da man in alten Zeiten glaubte, dass er seinen groβen Schnabel dafür nutzte, in der Nacht Ziegen zu melken.
Strandläufer – sowohl der Alpenstrandläufer als auch der Knutt – gehören zu den Langstrecken-Fliegern des Wattenmeers. Der Knutt, der in Sibirien und auf Grönland brütet, fliegt zu den westeuropäischen Küsten, während der Alpenstrandläufer ganz bis nach Westafrika fliegt. Wenn sie im April, Mai und Juni im Wattenmeer landen, haben sie so viel Gewicht verloren, dass sie dies verdoppeln müssen, bevor sie weiter Richtung Norden nach Sibirien und Grönland fliegen können. Bereits Ende Juli und August sind sie auf dem Rückweg zu wärmeren Gegenden.
Die Pfuhlschnepfe fliegt häufig 4000 km nonstop im Laufe von 2½ Tagen auf ihrer Reise von Westafrika zum Wattenmeer, wo sie Brennstoff tanken muss. Dieser Brennstoff besteht aus Borstenwürmern, Muscheln und anderen Bodentieren, die wieder für etwas Fett unter dem Gefieder sorgen für den letzten Teil der Reise nach Sibirien und in das nördliche Skandinavien. Im April und Mai befinden sie sich auf dem Weg in den Norden und sie kehren von August-September wieder in den Süden zurück. Die Pfuhlschnepfe ist ein Watvogel, den man an seinem langen, dunklen und leicht nach oben gebogenen Schnabel erkennt, sowie an einem hellen Keil auf dem Rücken und einem quergestreiften Schwanz. Das Männchen hat im Sommer ein kupferrotes Gefieder am Bauch, während das Weibchen gräulich ist und eine gestreifte Brust hat.
Der Austernfischer ist einer der häufigsten Brutvögel im Wattenmeer, und besonders auf Fanøs Strandwiesen fällt einem der schwarz-weiβe Rabenvogel ins Auge. Der Austernfischer lebt während der Brutzeit von Würmern auf Wiesen und Feldern, den Rest des Jahres stehen jedoch Muscheln auf dem Menü, die er dadurch öffnet, dass er sie mit dem Schnabel zerschlägt. Er kann 300 Muscheln am Tag fressen.
Der Rotschenkel ist einer der am meisten verbreiteten Watvögel im Wattenmeer, und er lebt das ganze Jahr über auf Fanø. Den graubraunen Vogel erkennt man an seinem rot-schwarzen Schnabel und den vollkommen roten Beinen. Durch den weiβen Keil auf dem Rücken und den weiβen Flügelhinterrand erkennt man ihn auch leicht während des Flugs.
Viele noch seltenere Vögel sind immer wieder auf der Insel zu beobachten. Nehmen Sie daher ein Fernglas mit, vielleicht entdecken Sie einen Seeadler, eine Lachseeschwalbe oder einen ganz anderen Vogel während ihres Besuchs auf Fanø.