Herbst
Auf Bornholm tritt der Herbst – ebenso wie der Sommer – etwas später als im Rest des Landes ein, auch die Wärme an den Klippen und im Meer hält sich länger. Daher können noch spät im September sommerliche Temperaturen herrschen.
Im Spätsommer ist der Wald und seine Lichtungen reich an Nahrung: Beeren und Früchte sind reif, es gibt immer noch viele Insekten und Spinnen sowie Tierjunge aller Arten. Zu diesem Zeitpunkt verlassen viele Vögel den Ort. Bevor sie die lange Reise antreten, essen sie sich an den Samen, Beeren und Insekten satt. Ebenso wie die Raubvögel, die auf ihrem Zug in ihre Winterquartiere am Wald vorbeifliegen, fressen die örtlichen Vögel die Mäuse am Waldboden. Am Svinemose und in anderen Nassgebieten lassen sich auch viele Schwimmvögel auf ihrem Durchzug entdecken.
Andere Tiere wie Igel und Fledermäuse bereiten sich auf den Winterschlaf vor. Sie müssen sich ein Polster anfressen, daher sind sie eifrig dabei, die letzten Insekten des Sommers zu fangen.

Auch die Rehe haben sich im Laufe des Herbsts eine Fettreserve anfressen. Zur gleichen Zeit tauschen sie ihr rotes Sommerfell gegen einen wärmeren graubraunen Winterpelz aus.
Am Äquinoktium sind Tag und Nacht gleich lang. Die Holunderbeeren sind reif und die Haselnüsse auf dem besten Weg dahin. Bald werden tausende von Kranichen in trompetenden Scharen über Bornholm fliegen. Einige von ihnen werden sich eine Weile dort aufhalten, um zu fressen. Die Kraniche, die in den vielen Waldmooren des Almindingen gebrütet haben, sind ebenfalls Richtung Süden gezogen.
Wenn die Temperatur fällt und die Tage kürzer werden, verlieren die Bäume ihre Blätter. Dadurch bekommt das Moos Licht und zeichnet sich satt und grün am Waldboden ab. Auch das Efeu blüht. Nun ist die Hochsaison für Pilze angebrochen.
Nattern und Kreuzottern beginnen ihren Winterschlaf und die Rehböcke werfen ihre Geweihe ab. Die letzten Schwalben verlassen das Land.