Almindingen

Der Almindingen im Herzen Bornholms ist der älteste und schönste Teil des sich weit erstreckenden Waldes, der einen großen Teil des Inlands von Bornholm bedeckt. Der Almindingen gehört zum nordbornholmschen Hochland, das von Felsspitzen und Spalttälern geprägt ist.

Sehenswürdigkeiten im Almindingen

1. Ekkodalen

Das Ekkodalen ist ein Teil des längsten Spalttals von Bornholm, das von Saltuna im Osten 12 Kilometer durch das Land bis zu Vallensgårds Mose reicht. In der Praxis ist sogar noch länger, da es unter der Erde bis Arnager im Westen gemessen werden kann. Es zieht sich demnach einmal quer durch die Insel.
Das Ekkodalen ist bis zu 70 Meter breit und im Nordwesten durch bis zu 20 Meter hohe senkrechte Klippenwände begrenzt, die als „Styrtebakkerne“ bezeichnet werden. Auf den Styrtebakkerne wächst ein mehr als 200 Jahre alter geschützter Wald, der vorwiegend aus Wintereichen besteht. Am Fuße des Ekkodalen verläuft der Wasserlauf Læså durch die Wiese mit dem traditionellen Namen Eskeviske. Die Wiese wird von Tieren begrast, um die Bäume und das Gestrüpp kurz zu halten, damit Besucher die spektakulären Klippen bewundern können.

Das Ekkodalen ist vor allem für sein Echo bekannt, das entsteht, wenn Schall von den steilen Klippenwänden zurückgeworfen wird.

Der beste Ort, um das Echo des Ekkodalen zu erleben, ist die H.C. Ørsteds kilde, die ein kleines Stück links des Pfads vom Parkplatz am alten Traktorenplatz Ekkodalshuset liegt, wo sich auch das Cafe Genlyd befindet.

2. H.C. Ørsteds kilde

Die H.C. Ørsteds kilde ist eine natürliche Quelle, die vom Schöpfer des Almindingen, Hans Rømer, aus Stein erbaut wurde, um an den berühmten Physiker H.C. Ørsted zu erinnern, der Bornholm im Jahr 1818 besuchte. Das Wasser hält das ganze Jahr lang eine Temperatur von etwa 7 - 9°C aufrecht, ist sauber und zum Trinken geeignet.

3. Fuglsangsrenden

Der Fuglsangsrenden ist ein Pfad, der an der Klippenwand des Ekkodalens hochführt und durch abfließendes Wasser geformt wurde, das seit der Eiszeit die Klippe angegriffen und erodiert und somit eine natürliche Passage geschaffen hat, die allerdings an manchen Stellen durch Trittstufen ergänzt wurde. Auf der Klippe am Fuße des Pfads befindet sich ein Denkmalstein für den Pfadfinder Johannes V. Andersen aus Südjylland, der bei einem Sturz im Jahre 1947 sein Leben verlor. Etwas weiter oben wurde dem Revierförster Hans Rømer ein Denkmal gesetzt, der den Almindingen in den Jahren 1800 - 1836 neu anlegte. Rømer wurde ein Gedicht von Vilhelm Bergsøe gewidmet, das in die Klippenwand eingemeißelt ist: Es lautet:

Vildtet skabte han hjem og mennesket skygge (Die Wildnis schuf ihm ein Heim und dem Menschen einen Schatten)
Tusinde sangfugle nu i hans højsale bygge (Tausende Singvögel wohnen nun in seinem hohen Saal)
Døde natur, af ham fik du livet tilbage. (Tote Natur, von ihr erhieltest du dein Leben zurück.)
Hvo som af død skaber liv, kan døden ej tage. (Wer aus Totem Leben erschafft, den kann der Tod nicht nehmen).

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4. Dronningestenen und Loklippen

Zwei schöne Aussichtpunkte, von denen man Vallensgårdsmose und Sydbornholm überblicken kann. An der Loklippen sind Tische und Bänke eingerichtet.

5. Rytterknægten und kongemindet

Mit seinen 162 Metern über dem Meeresspiegel stellt der Rytterknægten den höchsten Punkt Bornholms dar. 1856 wurde der Rytterknægten mit einem Aussichtturm aus Stein versehen, einem Denkmal für König Frederik VII. und Gräfin Danner, die den Ort fünf Jahre zuvor besucht hatten. Das Denkmal wurde von Geldern finanziert, das von der Bevölkerung gesammelt wurde. Der König und die Gräfin nahmen auch an der Einweihung des Turms teil, der den Namen „Kongemindet“ (Königsdenkmal) erhielt.

In der darauffolgenden Zeit wuchs der Wald über das Kongemindet und die Aussicht wurde versperrt. Daher wurde im Jahre 1899 noch ein Turm auf diesen aufgesetzt, diesmal einer aus Stahl. Zusammen sind die Türme 22 Meter hoch und wenn man an der Spitze steht, befindet man sich 184 Meter über dem Meeresspiegel und kann bei klarem Wetter einen Großteil von Bornholm, der Ertholmene und Skåne sehen.

Der Steinturm wurde vom Architekten Gottlieb Bindesbøll entworfen, der für die Gestaltung des Thorvaldsens Museum in Kopenhagen bekannt ist. Der Stahlturm wurde von seinem Sohn Thorvald Bindesbøll entworfen.

6. Gamleborg


Die Gamleborg ist die älteste Burg des Königtums auf Bornholm und das älteste uns bekannte Steingebäude auf der Insel. Die Burg liegt auf einem schwer zugänglichen Klippenplateau am Rande des Ekkodalen. Das Burgplateau ist von einem massiven Erdwall umgeben. Im Jahr 1100 wurden die Burg außerdem mit einer massiven Mauer aus Granitstein verstärkt. Der älteste Fund im Rahmen dieser Burg stammt aus den 10. Jahrhundert, also aus der Zeit von Gorm dem Alten und Harald Blauzahn. Funde vieler unterschiedlicher Gegenstände weisen daraufhin, dass die Burg zwischen dem 11. und 12. Jh. eine feste Garnison beherbergte.
Aus schriftlichen Quellen wissen wir, dass Bornholm im Jahr 890 seinen eigenen König hatte und dass die Insel zur Zeit Harald Blauzahns (940 - 986) dem dänischen Königtum unterlag. Hingegen ist nicht bekannt, ob die Burg vom König von Bornholm, vom König Dänemarks oder einem Dritten errichtet wurde.
Mitten im 12. Jahrhundert wurde die Gamleborg aufgegeben und es wurde vermutlich auf die Lilleborg umgesiedelt, die etwa 700 Meter nordwestlich liegt.

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7. Rømerminde

Das Denkmal für den Revierförster Hans Rømer, der den Almindingen in den Jahren 1800 - 1836 neu anlegte. Der Steinzaun wurde von Rømer errichtet und umrahmte seine erste Baumschule, die im Jahr 1803 gegründet wurde. Das weiße Haus gegenüber wurde ebenfalls von Rømer errichtet und diente als Gerätehaus und zur Aufbewahrung von Samen und Eicheln. Das Haus wurde aus Feldsteinen erbaut, die von der Lilleborg stammen.

Zu Beginn seiner Tätigkeit war Hans Rømer nicht unbedingt ein beliebter Mann auf Bornholm. Die Bauern waren unzufrieden mit den Steinzäunen Rømers, da sie das gemeinsame Nutzungsrecht einschränkten, das seit dem Mittelalter Tradition ist. Dies bedeutete, dass die Bauern ihre Pferde und Kühe nicht mehr auf die Sommerwiesen führen und ihre Schweine im Herbst nicht mehr die Eicheln und Buchen fressen lassen konnten.

Mit der Zeit freundeten sich die Bornholmer jedoch mit dem Wald an und im Jahr 1893 errichtete „ein dankbarer Nachfahre“ ein Obelisk aus Granit, das mit einem in Bronze ausgeführten Bild Romers geschmückt war. Der Obelisk steht in seiner alten Baumschule. Die Inschrift bedeutet in etwa:

Hans Rømer Revierförster des Almindingen 1800 - 1836
Ein dankbarer Nachfahre errichtete dieses Denkmal im Jahr 1893
Mit Tüchtigkeit und großer Ausdauer übte er seine Arbeit, zu der er berufen wurde, mit großer Hingabe aus und schuf dadurch diesen herrlichen Wald.

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8. Hallebakken

Die Strecke zwischen Rømersminde und Christianshøj wird Hallebakken genannt. Die Gegend war ein Teil des nur 165 Hektar großen Waldes, der noch übrigblieb, bevor der Revierförster Hans Rømer im Jahr 1800 seinen Dienst antrat. Der Wald bestand damals teils aus Waldgestrüpp mit Hainbuchen und teils aus einem niedrigen knorrigen Eichenwald. Der Hallebakken stellt demnach zusammen mit dem Jomfrubjerget und der Gegend rund um Christianshøj den ältesten Waldteil des Almindingen dar.

9. Christianshøj

Mit dem Christianshøj wurde Prinz Christian Frederik ein Denkmal gesetzt, der Bornholm im Jahr 1824 besuchte und später zu Christian VIII. erkoren wurde. Zu diesem Anlass wurde zum Volksfest im Wald eingeladen. Dies war ein besonderes Ereignis, da Bornholm seit 1686 keinen königlichen Besuch mehr gehabt hatte, als Christian V. die neuangelegte Festung auf der Christiansø einweihte.

Es ist mündlich überliefert, dass die Hälfte der Inselbewohner – 10.000 Menschen– zum Fest erschienen.

Zu diesem Anlass hatte der Revierförster Hans Rømer einen Holzpavillon errichtet. Dieser wurde später durch ein massives Holzhaus ersetzt, das heutzutage Teil des Gasthofs von Christianshøj ist.

Ein Jahr später wurde anlässlich dieser Begebenheit das Denkmal Prinsestøtten errichtet und die Gegend wurde in Christianshøj umbenannt.

Die vielen alten Eichen, die in Christianshøj stehen, sind die ältesten Bäume des Almindingen. Als einer von ihnen 2009 aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste, konnte anhand der Jahresringe abgelesen werden, dass der Baum über 400 Jahre alt war.

10. Jomfrubjerget

Der Jomfrubjerget ist einer der höchsten Punkte des Almindingen und liegt genau in der Mitte Bornholms. Der Berg stellt ein beliebtes Ausflugsziel dar, an dem man an den aufgestellten Tischen und Bänken bei Stockbrot und Lagerfeuer die Abendsonne und den tollen Ausblick auf das Åremyr genießen kann.

1891, als Bornholm zu einem handfesten Touristenort wurde, wurde ein edles Sommerhotel auf dem flachen Plateau des Hügels gebaut. Dieses brannte im Jahr 1974 nieder.

Auf dem Jomfrubjerget in der Gegend um Christianshøj und auf dem Hallebakken finden sich die einzigen wachsenden Restbestände des ursprünglichen Almindingen.

11. Lilleborg

Die Lilleborg ist eine der ältesten königlichen mittelalterlichen Burgen Dänemarks. Vermutlich wurde sie um etwa 1150 vom dänischen König Svend Grathe gebaut.

Aus den schriftlichen Quellen geht nichts über diese Zeit hervor, doch Funde an diesem Ort belegen, dass die Burg als militärische Anlage, als Verwaltungszentrum und als Wohnsitz des königlichen Vogts sowie dessen Familie und Gefolgschaft diente. Eine verhältnismäßig hohe Anzahl an Schlüsseln und Schlossteilen weist darauf hin, dass viele Schätze in der Burg untergebracht waren, die in Kisten oder hinter den Toren der Burg eingeschlossen waren. Bei einem Teil der Schätze handelte es sich gegebenenfalls um eingeforderte Steuern.

Als die Burg oben auf dem 16 Meter hohen Klippenplateau angelegt wurde, war sie ringsum von Wasser umgeben. Es handelte sich um eine Ringburg, sprich, eine Burg mit einer Ringmauer rund um den Burghof, auf dem sich unterschiedliche Wohn- und Arbeitsgebäude befanden. Außerhalb der Ringmauer befand sich ein Außenhof, auf dem Nutztier wohnten und landwirtschaftliche Geräte und Produkte gelagert wurden.

Die Lilleborg wurden zerstört und im Jahr 1259 vom Erzbischof von Lund niedergebrannt.

12. Rokkestenen

Der Rokkestenen ist ein Findling, der vor etwa 10.000 Jahren vom Eis zurückgelassen wurde. Die Legende besagt, dass er auf einem Diamanten ruht, daher könne er hin und her gewackelt werden. Der andere große Findling Munken auf dem Rokkestensvej ist nicht beweglich. Im Bereich rund um den Rokkestenen befinden sich wunderschöne Waldseen wie der Kohulle und der Puggekullekær mit ihrem klaren Wasser. Das „Pugge“ leitet sich vermutlich aus „Puge“ ab, was Troll auf bornholmsch bedeutet. Eine „Kulle“ ist ein Hügel oder eine flache Klippe. Demnach heißt „Puggekullekær“ soviel wie „der Sumpf am Trollhügel“.

13. Arboretet


Bei einem Arboretum handelt es sich um einen forstbotanischen Garten, eine Ansammlung an Bäumen, in diesem Fall bestehend aus über 100 unterschiedlichen Arten. Das Arboretum wurden in den 1930er Jahren von Waldvogt Valdemar Sejer eingerichtet. Seine Idee bestand darin, eine Sammlung an Bäumen und Büschen einzurichten, die auf dem 55. Breitengrad wachsen, also dem Breitengrad, auf dem Bornholm liegt. Dabei handelt es sich allerdings um Bäume und Büsche, die ungewöhnlich für Bornholm waren. Nach der Zeit Sejers wurde das Arboretum für den Verfall freigegeben, doch in den 80er Jahren wurde es renoviert und durch Bäume ergänzt, die hauptsächlich aus Nordamerika und Asien stammten. Die nordamerikanischen Bäume wurden im nördlichen Teil gepflanzt, die asiatischen, insbesondere die japanischen und koreanischen, im südlichen Teil. Heutzutage sind hier Beete mit ausgewählten Bäumen angelegt.

Im Arboretum gibt es drei gekennzeichnete Routen: Die rote Route verläuft durch den ursprünglichen kleinen Teil des Arboretums. Hier kann man sich ein Bild der ursprünglichen Idee des Waldvogts machen, auch wenn die meisten der damals unüblichen Bäume und Büsche heutzutage in der örtlichen Baumschule zum Verkauf angeboten werden. Die blaue Route führt durch das gesamte Arboretum und dauert etwa eine Viertelstunde.

14. Orkanskoven

Am 17. und 18. Oktober 1967 wütete ein starker Orkan über Bornholm. Er erreichte volle Orkanstärke und verursachte massive Schäden. Im Almindingen fielen etwa 20.000 Bäume auf nahezu 90.000 Kubikmetern um. Viele von ihnen waren Buchen, da diese zu dieser Jahreszeit noch nicht ihre Blätter verloren haben und daher leichter vom Wind erfasst werden können.

Diese meisten wurden vom Waldboden entfernt und verarbeitet. In diesem kleinen Bereich des Almindingen mit einer Größe von 3½ Hektar jedoch wurden die Buchen im Zuge eines Versuchs liegengelassen.

Obwohl sie seitdem dort liegen, leben die meisten von ihnen noch. Sie haben neue Stämme entwickelt und die liegenden Bäume sehen wie Schiffe aus, deren viele Masten in den Himmel ragen. Die Stämme vieler der lebenden gefallenen Bäumen zersetzen sich langsam von der Spitze abwärts. Sie gleichen langen, schmalen Kanus. Da die Bäume mitsamt Wurzeln vom Orkan aus dem Boden gerissen wurden, finden sich überall im Wald Wurzelbetten aus Erde und Steinen und die dazugehörigen Mulden. Zwischen den großen Eichen, von denen einzelne immer noch stehen, sind seit 1967 viele Birken gewachsen. Ebenfalls lassen sich hier auch ein paar Weiden, Erlen, Eschen und Kirschbäume finden.

Hier erfahren Sie mehr über den Orkanskoven (auf Dänisch)

15. Røsegravfelt

Das Røsegravfelt (Rösengräberfeld) besteht aus zwei größeren Steinhügeln, die von 60 kleineren Rösen und einigen Bautasteinen umgeben sind. Die Rösen stammen aus der späten Bronzezeit und der frühen Steinzeit (700 - 200 vor unserer Zeitrechnung). Im Jahr 1800 durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass es spärliche Gräber waren, in denen nur Skelettreste und Tonscherben enthalten waren.

Grundsätzlich handelt es sich bei Rösen um Steinhaufen, die im Rahmen von Beerdigungen als Grabhügel genutzt wurden.

Anderen Rösen wiederum sind lediglich Geröllhaufen, die entstanden, als Bauern die Erde rodeten und sie für die Landwirtschaft vorbereiteten. Diese werden als Räumungsrösen bezeichnet. Dänische Rösen gibt es vor allem auf Bornholm. Dieses Gräberfeld ist das am besten erhaltene auf ganz Bornholm.

16. Udkæret

Das Udkæret liegt südlich des Almindingen und ist einer der schönsten Vogelorte Bornholms. Wenn die Vögel im Frühjahr und Herbst ziehen, wird das Udkæret zum Rast- und Fouagierplatz für viele Enten- und Wasservögel. Im Winter können hier auch Raubvögel beobachtet werden. Zusammen mit örtlichen Vögeln wie Rohrweihen und Wanderfalken sind ziehende See- und Fischadler hier die häufigsten Gäste.
Das Udkæret ist ein altes Feuchtgebiet, das damals trockengelegt und für die Landwirtschaft genutzt wurde. Um die Jahrtausendwende herum wurde die Trockenlegung unterbrochen, damit das Wasser wieder an seinen ursprünglichen Ort zurückfließen konnte.

An lauen Maiabenden lassen sich im Udkæret die Stimmen hunderter quakender Laubfrösche vernehmen, im April und September tummeln sich hier viele Fledermäuse in der Dämmerung.
Von einem Vogelturm aus, der sich an der Einfahrt zum privaten Zeltplatz befindet, kann man über das gesamte Udkæret blicken.

17. Koldekilde

Bei der Koldekilde handelt es sich um eine natürliche Wasserquelle. Das Wasser hat stets etwa 7 - 9°C, sauber und zum Trinken geeignet. Die Koldekilde ist eine der alten heiligen Quellen der Insel. Vor langer Zeit versammelte sich das Volk an der Quelle von St. Hans, um das Wasser zu trinken, das in alten Überlieferungen als „besonders süß und rein“ bezeichnet wird. Laut dem Volksglauben hatten heilige Quellen besonders an Mittsommer eine heilende Wirkung. Der Glaube an die heiligen Quellen kann in mehreren Werken bis in die Heidenzeit zurückverfolgt werden, wir wissen jedoch nicht, seit wann die Koldekilde als heilige Quelle gilt.

Hingegen ist bekannt, dass sie seit langem genutzt wird: bereits im Jahr 1815 wurde die Koldekilde in der Mittsommerzeit von einer Laubhütte aus frischen grünen Zweigen geschützt. Eine Erzählung aus dieser Zeit besagt, dass sich viele Menschen an dieser Quelle versammelten. Einige spazierten im Wald, andere hatten es sich um ihre Picknickkörbe gemütlich gemacht. Wieder andere lauschten Flötenmusik oder hielten sich an ihren Wägen auf, von denen aus sie Schnaps verkauften.

Ab Mitte der 1850er Jahre veranstaltete der neu gegründete Bornholmer Landwirtschaftsverband Tierschauen in der Gegend um die Quelle, mit der Zeit wurde der Platz jedoch zu knapp und die Veranstaltungen wurden in die Hareløkkerne verlegt.

18. Rømersdal

Der Rømersdal ist ein über 200 Jahre alter Revierförsterhof, der im Ekkodalen liegt. Der Hof wurde vom Revierförster Hans Rømer erbaut, der diesen nach sich selbst benannte.
Rømer erwarb das Eigentum im Jahr 1803. Damals war er noch eine Hütte mit Flechtwerkwände und Strohdach mit verschiedenen Anbauten und war nach der Wiesenroute am Fuße des Ekkodalen benannt („Eskeviske“). Rømer riss die Gebäude irgendwann ab und baute stattdessen neue.
Heute ist der Rømersdal das Zuhause des staatlichen Revierförsters der Insel und beherbergt die Verwaltung der Bornholmer Naturschutzbehörde.

19. Christianshøj Trinbræt

An der T-Kreuzung, an der der Almindingsvej auf den Segenvej trifft, liegt Christianshøj Trinbræt, das an die Zeit erinnerte, als Züge auf Bornholm fuhren. Das rote Holzgebäude wurde von den Architekten Kay Fisker und Aage Rafn entworfen.
Die Skovtursbanen, wie sie anfangs genannt wurde, die zwischen Åkirkeby und Ekkodalen fuhr, wurde im Jahr 1901 eröffnet, ein Jahr, nach dem die erste bornholmsche Eisenbahn zwischen Rønne und Nexø in Betrieb genommen wurde. Die Skovtursbanen fuhr während der Sommerzeit fünf Mal täglich. Im Jahr 1916 wurde die Eisenbahnstrecke bis zur neuen Endhaltestelle in Gudhjem weiterverlegt. Daraufhin fuhr der Zug das ganze Jahr lang.
Die Bahn wurde im Jahr 1952 stillgelegt, 1968 dann auch die Strecke zwischen Rønne und Nexø.
Christianshøj Trinbræt wurde jedoch erhalten und beherbergt heute eine kleine Ausstellung über den Zugbetrieb und den Almindingen.

20. Hareløkkerne

Bei den Hareløkkerne handelt es sich Bodenparzellen, die einst Eigentum eines Waldvogts namens Hare waren. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde ein Teil des Bereichs zu einem Ort für Tierschauen und blieb es bis 2012, als die letzte Tierschau abgehalten wurde.
1960 wurde der Platz um eine Trabrennbahn ergänzt. Bei ersten Rennen erschienen über 10.000 Menschen und der Trabrennsport auf Bornholm erfreut sich nach wie vor hoher Beliebtheit. Trabrennen werden von April bis Oktober veranstaltet.

Gegenüber der Trabrennbahn befindet sich das Hundefreilaufgehege des Almindingen sowie ein Naturspielplatz.

21. Naturlegeplads

Der Naturspielplatz in den Hareløkkerne ist für Kinder ab Krabbelalter geeignet. Die Kleinen können in einem „Krabbelhof“ mit Sandboden und „Matschküche“ spielen. Für die etwas Größeren ist ein Balanceparkour und das Klettergerüst „Lindormen“ vorgesehen. Darüber hinaus gibt es einen Musikbereich, eine Rasenfläche, Schaukeln und zwei Lagerfeuer- und Picknickstellen: Das Båltipi und die Grillhütte.
Hinter dem Spielplatz liegt der Mausepfad, ein Pfad mit ausgeschnittenen Holzfiguren, der für Kinder ab 3 Jahren in Begleitung von Erwachsenen vorgesehen ist. Über die untenstehenden Links haben Sie die Möglichkeit, sich per Smartphone die Geschichte von Muse-Mark anzuhören und ihm den Pfad entlang zu folgen.

Das Mauseloch

Die Maus

Die Nüsse

Die Zapfen

Der Mäusebussard

Die Schlange

Die Eule

Die Katze

Das Eichhörnchen

Selbstverständlich kann man die Einrichtungen auf dem Pfad auch ohne Smartphone erleben und mit ihnen spielen.

22. Bastemose

Das Bastemose ist das größte Moor des Almindingen. Es ist auch das artenreichste in punkto Vögel, Pflanzen und Insekten. Die Natur im Bastemose kann von einem Vogelturm und einer Brücke über dem Moorsee aus bewundert werden.

Vom Vogelturm aus kann man Heerscharen an Vögeln beobachten, unter anderem Kraniche, Rohrweihen, Graugänse und Grauenten. Mit etwas Glück kann man auch einen Fisch- oder Seeadler entdecken, die sich regelmäßig am Moor aufhalten.

Hier erfahren Sie mehr über die Vögel im Bastemose.

Von der Brücke aus kommen Sie sehr nah an die Pflanzen- und Tierwelt des Sees heran. Die Schwäne furagieren dicht an der Brücke mit ihren Küken und man kann miterleben, wie Baum- und Nachtfalken im Mai und Juni Libellen in der Luft jagen, auch der tiefe hohle Schrei der Rohrdommel ist ein hier ein vertrauter Klang. Nah an der Brücke findet sich ein wunderschöner Bewuchs an Seerosen, Krebsschere, Teich-Schachtelhalm und schönem Fieberklee, der im Mai große weiße und rote Blüten trägt. Die Brücke ist einer der besten Orte Dänemarks, um Libellen zu beobachten – sowohl die großen Edellibellen als auch die kleinen blauen, roten und metallisch grünen Kleinlibellen. Die Larven der unter Artenschutz stehenden, selten grünen Mosaiklibellen sind Experten darin, zwischen den Blättern der Krebsschere zu leben und sind dort zahlreich vorhanden. Am Grund des flachen Wassers leben die Larven der größten Köcherfliege Dänemarks – die große Blattköcherfliege – in rauen Mengen. Sie bauen ihre bis zu 7 cm langen Köcher aus Blattstücken, die sie von den abgestorbenen auf dem Wasser schwimmenden Schilfrohrblättern abbeißen. Daher weisen die Blätter im Frühjahr Löcher auf.

Den Vogelturm und die Brücke erreichen Sie vom Parkplatz am Segenvej aus.

Das Bastemose wurde nach dem Bast der Linde benannt, das damals im Haushalt unentbehrlich war. Die Waldgegend, in der das Moor liegt, wurde aus demselben Grund Lindesbjerg (Lindenberg) getauft.

23. Enebærskoven


Der Enebærskoven ist ein kleiner Teil des Almindingen, der niemals neu bepflanzt wurde. Er sieht ein wenig so aus wie der Almindingen, als er noch aus hohem Heidekraut bestand und die Tiere der Bauern jeden Sommer hier grasten.

Wie der Name (Enebær) bereits andeutet, findet sich starker Bewuchs an gemeinen Wacholderbeeren im Enebærskoven, doch auch von Menschenhand gepflanzte Birken, Espen, Waldkiefern und natürlich Heidekaut wachsen an diesem Ort.

Noch heute grasen Schafe im Enebærskoven. Somit behält die Landschaft ihren natürlichen Charakter und spiegelt wider, wie die Højlyng und somit der Almindingen vom Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts ausgesehen hat, als der Wald gepflanzt wurde.

24. Wisente am Svinemosen


Am Svinemose leben europäische Wisente. Die Tiere sind eingezäunt, ihnen stehen jedoch etwa 200 Hektar zur Verfügung, um sich frei zu bewegen.

Die Herde bestehend aus sechs Kühen und einem Stier wurden im Juni 2012 aus Polen in den Almindingen gebracht. Bereits ein Jahr später kam das erste Kalb zur Welt, seitdem erhält die Herde jedes Jahr Zuwachs. Die Wisente erfüllen eine wichtige Funktion in der Natur, da auf Bornholm sonst keine großen Tiere wie Rothirsche, Wildschweine oder Bieber leben und es den Wisenten zuteilwird, Lichtungen im Wald zu schaffen.

Große Tiere sorgen dafür, dass ein Wald unterschiedliche Bäume aufweist, die in Alter und Größe variieren, und tragen dazu bei, Bereiche mit Naturtypen zu schaffen, die aus den dänischen Wäldern nahezu verschwunden sind. Naturtypen, die eine Vielzahl an Kräutern und Insektenarten beheimaten, die andernfalls nicht überleben könnten.

Bornholm wurde im Zuge eines Erhaltungsprojekts für europäische Wisente als neue Heimat der Tiere auserwählt. Nach dem ersten Weltkrieg war die Art nahezu ausgerottet und es gab in ganz Europa keine freilebenden Wisente mehr. Jedoch gab es noch 54 Wisente, die in Gefangenschaft lebten. Diese sind mittlerweile auf 4000 angewachsen, darunter auch die auf Bornholm lebenden Tiere.

Wisente sind im Normalfall ungefährlich, es wird jedoch empfohlen, einen Mindestabstand von 100 Metern zu wahren, um Gefahrensituationen zu vermeiden. Es ist zu beachten, dass Wisentkühe mit neugeborenen Kälbern ein wesentlicher höheres Aggressionspotential als sonst aufweisen.

Besucher werden gebeten, sich auf den Asphalt- und Schotterpfaden und den markierten Routen zu bewegen. Hunde dürfen gerne mitgebracht werden, sind jedoch selbstverständlich an der Leine zu halten.

Es ist möglich, die Wisentherde mit dem Auto zu besichtigen, da an beiden Enden des Chr. Xs vej Viehgitter angebracht sind.

Im Wisentgehege befindet sich ebenfalls das Svinemose, das sich zum Beobachten von Vögeln anbieten, unter anderem brütende Kraniche. In der Nähe des Wegs, der zum Moor führt, steht ein Vogelturm. 2013 wurde der Weg Prinsgemalens Vej getauft und es wurden zwei Bänke aufgestellt, von denen aus man über das Moor blicken kann. Diese werden Prinsgemalen-Bänke genannt. 40 Jahre lang hat Prinz Hendrik Bornholm zur jährlicher Bocksjagd im Frühjahr besucht und war besonders vom Svinemose angetan.

So kommen Sie hin

Im Almindingen treffen fünf Landstraßen aufeinander, ebenfalls bieten sich viele Parkmöglichkeiten. Darüber hinaus führen drei Fahrradrouten und drei Busrouten durch den Wald:

Almindingen Folder 20 Jun 2017 (auf Dänisch)

Fahrradrouten durch den Almindingen: Route 22 Robbedale-Almindingen-Aarsdale, Route 25 Melsted-Almindingen-Aakirkeby und Route 26 Slotslyngen-Almindingen.

Auf Destination Bornholm können Sie die Fahrradrouten einsehen (auf Dänisch)

Auf bat.dk können Sie die Busfahrpläne einsehen (auf Dänisch)

Praktische Informationen und Aktivitäten