Tiere und Pflanzen auf Rømø

Tiere

Die Artenvielfalt der Vögel auf Rømø ist etwas ganz auβergewöhnlich. Auf Rømø gibt es Tiere, die auch im übrigen Dänemark leben, wie Rehwild, Hasen, Füchse, Hermeline und sehr viele Schermäuse, aber ganz einzigartig sind die Millionen von Zugvögeln, die im Frühling und im Herbst über Rømø fliegen.

Der Seeregenpfeifer

Der Seeregenpfeifer nutzt Dänemark als seinen nördlichsten Brutplatz und er brütet nur im Wattenmeer. Der sandfarbene Vogel ist ca. 16 cm lang und an den schwarzen Beinen und einem schwarzen Fleck an der Seite der Brust zu erkennen. Er baut sein Nest am liebsten in den niedrigen Dünen und Wiesen mit kurzem Gras auf Fanø und Rømø. Im Gebiet bei Klitdiget in der Nähe vom Sønderstrand auf Rømø ist der Ort in Dänemark, an dem besonders viele der bedrohten Seeregenpfeifer brüten.

 

Stormengene

Enten, Gänse und Watvögel lieben das Vogelschutzgebiet Stormengene an der Südspitze von Rømø.

Stormengene ist ein Vogelschutzgebiet im Besitz der Stiftung Fugleværnfonden, und bietet gute Lebensbedingungen für die kleinen gelben Schafstelzen, Eiderenten, Austernfischer, Kiebitz, Rotschenkel, Lerchen und Wiesenpieper, die alle hier brüten. Die gelbe Schafstelze lebt von den Insekten in den Kuhfladen der weidenden Rinder.

Nähern Sie sich vorsichtig dem Deich Havnediget, von dessen Spitze sie einen ausgezeichneten Blick auf die Vögel in Stormengene haben.

 

Die Vögel

Millionen von Zugvögeln fliegen von April-Mai und September-Oktober über Rømø. Dann kann man mehr als 20 verschiedene Watvogel-Arten an einem Tag beobachten. Die meisten sind Enten- und Watvögel, aber auch Raubvögel wie Raufuβbussard, Wanderfalke, Zergfalke und Rohrweihe. Watvögel, die auf Rømø brüten, sind Austernfischer, Kiebitz, Rotschenkel und Groβer Brachvogel. Unter besonderem Schutz stehen der seltene Seeregenpfeifer und Zwergseeschwalben, deren Brutgebiet vom 1. Mai bis 15. August abgesperrt wird.

Die Zwergseeschwalbe ist ca. 24 cm lang und die kleinste Seeschwalbe der Welt - nur halb so groβ wie die Küstenseeschwalbe. Man erkennt sie an ihrer weiβen Stirn und einem gelben Schnabel mit schwarzer Spitze. Die Anzahl der Zwergseeschwalben in Dänemark ist zurückgegangen, und die meisten von ihnen brüten im Wattenmeergebiet auf Fanø und Rømø, wo sie am Strand Kolonien mit Nestern bauen.

Der Groβe Brachvogel ist so groβ wie eine Krähe und somit der gröβte Watvogel in Dänemark. Man erkennt ihn an seinem langen krummen Schnabel, mit dem er schnell einen Sandwurm finden und in ganzer Länge aus dem Boden ziehen kann. Im Frühjahr lässt er am Morgen sein melodisches Gezwitscher in Heiden, Wiesen und Dünen erklingen. Er baut sein Nest direkt am Boden in Heidegebieten und gerne in der Nähe von Wiesen und Weiden.

Strandläufer – sowohl der Alpenstrandläufer als auch der Knutt – gehören zu den Langstrecken-Fliegern des Wattenmeers. Der Knutt, der in Sibirien und auf Grönland brütet, fliegt an die westeuropäischen Küsten, während der Alpenstrandläufer ganz bis nach Westafrika fliegt. Wenn sie im April, Mai und Juni im Wattenmeer landen, haben sie so viel Gewicht verloren, dass sie dies verdoppeln müssen, bevor sie weiter Richtung Norden nach Sibirien und Grönland fliegen können. Bereits Ende Juli und August sind sie auf dem Rückweg zu wärmeren Gegenden.
Weitere Infos unter: Alpenstrandläufer und Knutt

Die Pfuhlschnepfe fliegt häufig 4000 km nonstop im Laufe von 2½ Tagen auf ihrer Reise von Westafrika zum Wattenmeer, wo sie Brennstoff tanken muss. Dieser Brennstoff besteht aus Borstenwürmern, Muscheln und anderen Bodentieren, die wieder für etwas Fett unter dem Gefieder sorgen für den letzten Teil der Reise nach Sibirien und in das nördliche Skandinavien. Im April und Mai befinden sie sich auf dem Weg in den Norden und sie kehren von August-September wieder in den Süden zurück. Die Pfuhlschnepfe ist ein Watvogel, den man an seinem langen, dunklen und leicht nach oben gebogenen Schnabel erkennt, sowie an einem hellen Keil auf dem Rücken und einem quergestreiften Schwanz. Das Männchen hat im Sommer ein kupferrotes Gefieder am Bauch, während das Weibchen gräulich ist und eine gestreifte Brust hat.

Der Rotschenkel ist einer der am meisten verbreiteten Watvögel im Wattenmeer, und er lebt das ganze Jahr über auf Rømø. Den graubraunen Vogel erkennt man an seinem rot-schwarzen Schnabel und den vollkommen roten Beinen. Durch den weiβen Keil auf dem Rücken und den weiβen Flügelhinterrand erkennt man ihn auch leicht während des Flugs.

Der Austernfischer ist einer der häufigsten Brutvögel im Wattenmeer, und besonders auf Rømøs Strandwiesen fällt einem der schwarz-weiβe Rabenvogel ins Auge. Der Austernfischer lebt während der Brutzeit von Würmern auf Wiesen und Feldern, den Rest des Jahres stehen jedoch Muscheln auf dem Menü, die er dadurch öffnet, dass er sie mit dem Schnabel zerschlägt. Er kann 300 Muscheln am Tag fressen.

Viele noch seltenere Vögel sind immer wieder auf der Insel zu beobachten. Nehmen Sie daher ein Fernglas mit, vielleicht entdecken Sie einen Seeadler, eine Lachseeschwalbe oder einen ganz anderen Vogel während ihres Besuchs auf Rømø

 

Die Tiere am Strand

Die Konchylie ist wohl das exotischste Schneckenhaus, das man an den Stränden der Nordsee finden kann. Obwohl die Gemeine Spindelschnecke und die Wellhornschnecke nicht zu den gröβten Konchylien gehören, können ihre gewundenen Schneckenhäuser bis zu ca.10 cm lang werden. Sie fressen Aas und Muscheln – letztere indem sie eine Art Rüssel (Proboscis) zwischen die Muschelschalen schieben und die Weichteile der Muschel aussaugen. Die Weibchen legen die Eier in groβen Klumpen ab, die 300.000 Larven enthalten können.

Der Gemeine Herzseeigel ist ein Seeigel, der im Sandboden der Nordsee vergraben lebt, wo er von organischem Material lebt. Seine Schalen werden auf der Halbinsel Skallingen, den Inseln Fanø, Mandø und Rømø an den Strand gespült. Es ist schwierig, ein intaktes Exemplar mit dem stacheligen Pelz zu finden.

Weitere Infos über den Gemeinen Herzseeigel unter fugleognatur.dk (auf Dänisch)

Im Sommer trifft man auf viele Gemeine Strandkrabben im Wattenmeer. Sie sind nahezu Allesfresser und können sogar andere Krabben fressen. Sie haben zehn Beine, ein Paar davon sind Scheren, mit denen sie sich verteidigen können. Ihnen fehlen häufig einige der acht Beine bei ihrer Seitwärtsbewegung. Das ist meist darauf zurückzuführen, dass sie im Kampf untereinander die Beine des Gegners abgebissen haben. Diese wachsen jedoch nach, denn sie bekommen 5-10 Mal während der ersten Lebensjahre einen neuen Panzer.

Weitere Infos über die Strandkrabbe unter fugleognatur.dk (auf Dänisch)

Von den Amerikanischen Scheidenmuscheln gibt es immer mehr im Wattenmeer. Sie stammen von der amerikanischen Ostküste, tauchten zuerst auf der Insel Rømø auf und verbreiten sich seitdem in ganz Dänemark. Sie leben in bis zu 10 m tiefem Wasser, aber man findet sie manchmal bei Ebbe und Ostwind auch im Sandboden.

Die Miesmuschel lebt häufig in kleinen und groβen Bänken, wo sie ihre Nahrung aufnimmt, indem sie die Schalen bei Flut öffnet und Algen und organisches Material frisst. Die blauschwarze Muschel kann bis zu 10 cm lang werden und hält sich während ihres 10-15 Jahre dauernden Lebens mit Hilfe dünner Fäden an immer dem gleichen Ort fest - wenn sie Glück hat, denn häufig endet sie als Nahrung für Seesterne, Krabben, Schnecken, Fische oder Vögel.

Die Herzmuschel wird bis zu 5 cm groβ und hat eine fächerförmige Schale, die man häufig am Strand findet. Der Name Herzmuschel ist darauf zurückzuführen, dass die lebendigen Muscheln aus zwei Schalen zusammengesetzt sind, die von der Seite herzförmig sind. Sie lebt einige Zentimeter tief im Sand, in den sie sich mit einem Fuβ hineingräbt. Durch ein Atemrohr saugt die Herzmuschel Wasser ein, filtert Algen heraus, und schickt das Wasser über ein anderes Atemrohr wieder heraus. Trotz der dicken Schale der Muschel kann ein hungriger Austernfischer sie problemlos öffnen.

Weiter Infos über die Herzmuschel unter fugleognatur.dk (auf Dänisch)

Die Pazifische Felsenauster gibt es seit Mitte der 1990er in immer gröβeren Mengen im Wattenmeer. Ursprünglich stammt sie aus Japan, ist jedoch über holländische Austerntaucher ins Wattenmeer gekommen. Man glaubte, dass sie sich so weit nördlich nicht vermehren würde, aber das erwies sich als falsch. Durch die bis zu 9 cm langen, geriffelten, ungleichmäβigen Schalen kann sie pro Tag das Plankton aus 80 l Wasser filtern. Aus dem gleichen Grund können sich im Sommerhalbjahr giftige Stoffe in den Schalentieren ansammeln. Die Vögel haben noch nicht gelernt, Austern zu öffnen und man hat Angst davor, dass der ursprüngliche Bestand an Miesmuscheln aufgrund der Austern zurückgehen wird.

 

Schmetterlinge

Auf Rømø gibt es viele Insekten. Besonders Libellen und Schmetterlinge ziehen jedoch unsere Aufmerksamkeit auf sich. Die Schmetterlinge lieben das Heidekraut und auch die niedrigen Bereiche der Heide. Man kann dort den Taubenschwanz und den seltenen Lungenenzian-Ameisenbläuling, der seine Eier ausschlieβlich auf Lungenenzian legt, beobachten. An etwas schattigeren Orten hält sich noch ein anderer blauer Schmetterling auf, der Faulbaum-Bläuling. Auch leben hier der Taubenschwanz, das Groβe Ochsenauge, der Kleine Fuchs und der Rostfarbige Dickkopffalter. In den Dünen lebt der Ockerbindige Samtfalter, der sich entlang der Wege und Windbrüche aufhält, da es am wärmsten dort ist, wo keine Vegetation ist.

Der Lungenenzian-Ameisenbläuling ist ein seltener Schmetterling in Dänemark, jedoch recht verbreitet auf Fanø und Rømø. Der Schmetterling saugt den Nektar der Glockenheide und legt seine Eier auf die Lungenenzianpflanze. Die Raupe lebt die ersten 2-3 Wochen in der Enzianknospe und lässt sich dann auf den Boden fallen, wo sie von Waldknotenameisen adoptiert wird. Die Ameisen bringen die Raupen hinunter in den Ameisenhaufen, wo sie sie den ganzen Winter über füttern. Als Gegenleistung scheidet die Raupe ein süβes Sekret aus, das die Ameisen fressen. Der wunderschöne blaue Schmetterling ist daher vollkommen unabhängig von Gebieten mit groβem Bestand an Glockenheide und Lungenenzian.

Weitere Infos über den Lungenenzian-Ameisenbläuling unter fugleognatur.dk (auf Dänisch)

Pflanzen

Die Berge im Wattenmeer

Selten besteigt man so viele Berge wie auf einer Wanderung auf Fanø, Rømø und der Halbinsel Skallingen. Kikkebjerg, Pælebjerg , Høstbjerg, Stagebjerg, Spidsbjerg, Dødemandsbjerg u.v.a.m.. Die höchsten dieser Berge sind 21 m hoch. Die Westjütländer sind nicht als Angeber bekannt, aber wenn es darum geht, den Namen für ein paar kleine Erhöhungen zu finden, zögern sie nicht lange und nennen sie Berge. Alles ist relativ im Flachland, und obwohl man keine Höhenkrankheit bekommen wird beim Erklimmen der Berge, bieten sie alle eine erstaunlich schöne Aussicht auf die offene Landschaft mit weiten Horizonten.

 

Die Dünen auf Rømø

Rømø ist nur eine Sandbank im Meer. Aber trotz dieser Tatsache ist ein relativ abwechslungsreiches und vielfältiges Pflanzenleben auf der Insel entstanden. Wie dies geschieht, ist leicht auf der Insel zu erkennen, da es sich um einen fortlaufenden Prozess handelt, im Zuge dessen Rømø immer weiter in die Nordsee wächst.

Die Nordsee schiebt immer mehr Sand auf den Strand. Der Sand wird trocken. Der Wind nimmt den Sand mit sich und weht ihn in Haufen zusammen – in kleinen Dünen – die der Sand hinter kleinen Hindernissen aus angespültem Tang, kleinen Steinen u.ä. bildet. Hier herrscht Windschutz und die Pflanzen können immer besser Wurzeln schlagen.

Die jüngsten Dünen ganz im Westen werden Weiβdüne genannt. Auf ihnen wachsen fast keine Pflanzen, nur Strandroggen und Strandhafer. Darauf folgt die Gründüne, die einen dichten Pelz aus Strandhafer, Gräsern und Kräutern wie Sand-Thymian, Echtes Labkraut, Wildes Stiefmütterchen und Öhrchen-Leimkraut haben.

Weiter im Osten folgt dann die Graudüne häufig mit Dünenkappen mit offenen Windbrüchen – mit vielen Arten von Flechten und Moosen, aber auch mit Kräutern wie Echter Schaf-Schwingel, Draht-Schmiele, Sand-Segge, Berg-Sandglöckchen, Wildes Stiefmütterchen und mit Gemeinem Ferkelkraut.

Den natürlichen Abschluss der Graudüne bilden die ältesten Teile von Rømø: die Dünenheide mit Zwergbüschen wie Gemeinem Heidekraut und Schwarzer Krähenbeere. Im äuβersten Osten liegen landwirtschaftlich genutzte Flächen und die Marsch zum Wattenmeer hin.

 

Die natürlichen Knicks

Gräser wie Strandhafer und Strandroggen dämmen das Sandtreiben, indem sie mehr Windschutz schaffen. Beide Gräser vertragen, ja benötigen sogar, eine zeitweise Bedeckung mit Sand. Sie wachsen sozusagen mit der Düne zusammen.

Strandhafer: Dieses kräftige Gras kann man auch den König der Dünen nennen. Mit seinen meterlangen Wurzeln und bis zu anderthalb Meter hohen Halmen ist es imstande, die Dünen zusammen zu halten. Die Blätter sind blaugrün und eingerollt. Daher sind sie etwas scharf, wenn man barfuβ über die Dünen geht. Sie wachsen immer in Büscheln. Strandhafer blüht im Juni, Juli und August und die Blüten bestehen aus behaarten Ährchen.

Weitere Infos über Strandhafer unter fugleognatur.dk

Strandroggen: Strandroggen ist ebenfalls ein robustes Gras mit blaugrünen Halmen, die bis zu anderthalb Meter hoch werden kann. Aber im Gegensatz zu Strandhafer wächst der Strandroggen nicht in Büscheln und die Blätter sind breit und ausgefaltet. Der Strandroggen hat bis zu 30 cm lange Ähren und blüht von Juni bis September.

Die Dünenheide auf Rømø

Das Heidekraut ist ein prächtiger Teppich, den man in den Dünenheiden von Rømø erleben kann – fast so wie vor 100 Jahren. Die Heide ist eine einzigartige Landschaft, in der robuste Pflanzen wie Heidekraut und kleine Büsche sich dem rauen Klima und dem nahrungsarmen Sandboden angepasst haben. Die Dünenheiden auf Rømø sind Teil einer zusammenhängenden atlantischen Dünenheide, die sich von Norwegen in einem langen Band an der Küste entlang ganz bis nach Spanien erstreckt. Die Dünenheiden sind ganz natürlich entstanden, während die Heide im Inneren von Jütland ein Ergebnis von Waldrodung und Ausmergelung des Bodens ist. Die Dünenheide ist eine Entwicklungsstufe in Fanøs und Rømøs Vergröβerung in Richtung Westen. Die äuβerste Dünenreihe profitiert immer noch vom Kalk, den die Muscheln hinterlassen haben, während bei den ältesten Dünen im Inselinneren der Regen Kalk und Nahrung ausgewaschen hat.

Aber die Dünenheide ist auch eine bedrohte Landschaft – bedroht von Überwucherung und Nährstoffzufuhr. Insbesondere die staatlichen Pflanzungs-Projekte in den 1920ern haben viele Baumsorten eingeführt, die auf Rømø nicht natürlich sind, und die sich in den Dünenheiden ausbreiten. Das Generaldirektorat für Natur ist sich der Probleme bewusst und arbeitet mit Renaturierungsprojekten, bei denen neue Bäume aus den Dünenheiden entfernt werden und der Wasserstand zum Nutzen der Moore und kleinen Seen gehoben wird.

Besenheide oder Heidekraut: Das Heidekraut ist sehr verzweigt und hat bis zu 50 cm hohe Büsche, die an den trockensten Stellen der Heide wachsen. Die Glockenheide wird nur bis zu 25 cm hoch und wächst an den feuchtesten Stellen der Heide. Das Heidekraut blüht im August und September mit kleinen, violetten Blüten – die Glockenheide hat glockenförmige Blüten. Heidekrautpflanzen werden bis zu 30 Jahre alt. Eine einzelne Heidekrautpflanze kann 150.000 Samen in einem Jahr entwickeln, und die Samen können bis zu 70 Jahre in einer Art Winterschlaf bleiben. Heidekraut wurde früher für Besen, als Brennmaterial, Bettboden, Kissenfüllung, zum Dachdecken, als Isolierung zwischen Wänden, als Streu für Haustiere, Winterfutter und Tee (gegen Gicht, Blasen- und Nierenleiden) verwendet.

 

Die Pflanzungen auf Rømø

Bis zur Mitte des 1920er gab es auf Rømø im Groβen und Ganzen keine Bäume. Rømø war einer der Orte in Dänemark, wo Wälder gepflanzt wurden. Das war nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass Rømø in der Zeit von 1864 bis zur Volksabstimmung 1920 deutsch war.

In den 1920ern begann man mit dem Anlegen von Pflanzungen. Der Staat kaufte Grund und Boden und pflanzte Bergkiefern, Waldkiefern und Schwarzkiefern in den drei Pflanzungen Tvismark, Kirkeby und Vrådby. Ziel war es, das Sandtreiben einzudämmen und Schutz für die landwirtschaftlich genutzten Flächen zu schaffen, aber auch Brennmaterial und Arbeitsplätze für die Inselbewohner. Das Problem mit dem Sandtreiben ging in das 17. und 18. Jahrhundert zurück, als man per Tradition Schafe und Rinder frei auf den Heiden und Dünen laufen lieβ. Ergebnis war, dass die spärliche Vegetation abgeweidet wurde. Damals dämmte man das Sandtreiben durch das Eingraben von Kieferzweigen im Sand, um ihn so zu fangen.

Heute gibt es ca. 4 km² Wald auf Rømø. Man dünnt in den alten Kiefern aus und pflanzt stattdessen Eichen und Birken, um zur Freude von Touristen und Einheimischen einen abwechslungsreicheren Wald zu schaffen. Gleichzeitig werden viele Bäume gefällt, die sich auf der Dünenheide mit ihren schönen, hügeligen Dünenformationen ausgebreitet haben.