Die Jahreszeiten auf Skallingen und Langli

Frühling

Im März beginnt die Feldlerche zu trillern. Der melodische Gesang des Brachvogels ist auf der Heide zu hören, Die Kreuzotter sucht einen Platz in der Sonne, um mehr Körperwärme zu bekommen. Zuerst sind es nur die Männchen – die Weibchen kommen erst im April. Das launische Wetter führt auch zu Überschwemmungen.

Im April kommen die Kreuzotterweibchen heraus. Sie liegen und wärmen sich auf einem sonnenbeschienenen Fleck. Wenn man Glück hat, kommt man durch ein Gebiet, in dem die Männchen um die Weibchen kämpfen. Die ersten Löffler zeigen sich, während groβe Scharen von Watvögeln wie z.B. der Knutt hier rastet und auf seiner Reise zu den Brutplätzen im Norden nach Nahrung sucht. Die Hügel der Wiesenameisen sind deutlich zu sehen, bevor das Gras anfängt zu wachsen und wie kleine „Hügelkuppen“ auf der Strandwiese aussieht.

Im Mai kann man immer noch die Kreuzotter erleben, wenn sie an einem sonnigen Fleck liegt und sich aufwärmt. Skallingen und Langli werden immer grüner. Der Gemeine Seehund und die Kegelrobbe liegen auf Langli Sand auf der anderen Seite des Gebiets Hobo Dyb und sind deutlich von Skallingens Süden aus zu sehen.

 

Sommer

Im Juni werfen die Gemeinen Seehunde ihre Jungen auf Langli Sand. Man kann sie von Skallingens Süden aus sehen. Die Rehkitze kommen zur Welt und man sieht sie in Begleitung ihrer Mütter. In den Heidemooren beginnen die Wollgräser zu blühen, man sagt, dass ”die Unterirdischen ihre Kleidung zum Trocknen in den Wind gehängt haben“.

Am 16. Juli wird der Zugang zum Ebbeweg nach Langli geöffnet und man hat die Gelegenheit, das wichtigste Vogelbrutgebiet im Nationalpark Wattenmeer zu besuchen. Im Juli ist die Paarungszeit der Gemeinen Seehunde. Die Monate bis zum September sind die groβen Blumenmonate auf Skallingen. Die besonderen Marschblumen, der Strandflieder, der auch Skalling-Heidekraut genannt wird, beginnt zu blühen und verleiht der Marsch einen helllila Schimmer – gemeinsam mit der Portulak-Keilmelde und der Strandaster. Ende Juli reifen auch die Schwarzen Krähenbeeren. Die Glockenheide blüht an etwas feuchteren Standorten. Das Wild hat seine Paarungszeit und man kann die Rehböcke bellen hören.

Den ganzen August über darf man auf dem Ebbeweg zur Insel Langli gehen und hat die Gelegenheit, das wichtigste Vogelbrutgebiet des Nationalparks Wattenmeer zu besuchen. Die Gemeinen Seehunde liegen an Land beim Hobo Dyb und bekommen einen neuen Pelz.

In der Zeit, in der die Jungen geworfen werden und während des Pelzwechsels sind die Seehunde besonders empfindlich gegenüber Störungen. Im August beginnt auch der Vogelzug. Die Stare sind die ersten Zugvögel, die die Wiesen der Marsch auf der Suche nach Schnakenlarven besuchen, bevor die Reise weiter in den Süden geht. Wenn die Stare sich am Abend versammeln, entsteht auch das Naturphänomen Schwarze Sonne, ein Flugballett von mehreren hundertausend Staren, die in einem Schwarm am Himmel fliegen und die untergehende Sonne verdunkeln. Die meisten Stare versammeln sich jedoch in den Marschen von Tønder und Ribe. Der Strandflieder mit seinem dichten Blütenstand, die Portulak-Keilmelde und Strandastern verleihen der Marsch einen lilafarbenen Schimmer. Auch das Heidekraut blüht und fügt noch mehr Lilatöne hinzu. Die Glockenheide blüht an etwas feuchteren Standorten. Die Gelbe Wiesenameise, die in ihren typischen kleinen Hügeln lebt, schwärmt aus.

Herbst

Bis zum 15. September hat man die Gelegenheit, auf dem Ebbeweg nach Langli zu kommen, dem wichtigsten Vogelbrutgebiet im Nationalpark Wattenmeer. Mitte des Monats wird das Vieh von Skallingen geholt und nach Hause gebracht. Aus ihrem arktischen Sommerquartier kommen die Ringelgänse nach Skallingen. Sie sind hauptsächlich am Rand der Marsch oder im Watt zu beobachten. Tautropfen heben die unzähligen wunderschönen filigranen Spinnweben hervor und kündigen den Spätsommer an. Die Pilzsaison ist auf dem Höhepunkt und man kann gute Speisepilze wie z.B. den Parasolpilz finden.

Oktober ist der letzte Monat, um Kreuzottern zu erleben, bevor sie in Winterschlaf gehen, wenn die Temperatur unter acht Grad fällt. Der Vogelzug kulminiert vor dem groβen Zug in Richtung Süden. Die Pfeifenten suchen nachts in den Wasserlöchern auf Skallingen nach Nahrung.

Im November, wenn der Herbst zu Winter wird, werden Skallingen und Langli zu einer rauen und unberechenbaren Schönheit. Warme, sonnenreiche Tage stehen im Kontrast zu wilden Stürmen, die ein Risiko für Überschwemmungen in sich bergen. Wenn man im späten Herbst auf Skallingen ist, muss man besonders auf Wetter und Gezeiten achten.

 

Winter

Wenn man im Winter auf Skallingen ist, muss man besonders auf Wetter und Gezeiten achten. Die Nordsee ist ein besonderer Anblick bei Wind und Sturm, aber die so genannte Skomagerslette kann überschwemmt werden, so dass man nicht nach Ho zurückfahren kann. Nach Stürmen kann man Seevögel an Land beobachten, wo sie Kräfte sammeln.

Im Januar und Februar, wenn es Perioden mit Dauerfrost geben kann, entstehen wunderschöne Szenarien aus Eisgebilden.

Im Februar rasten Trauerenten und Samtenten in groβen Schwärmen westlich von Skallingen auf dem Meer.