Sehenswürdigkeiten auf der Tornby Dünenplantage

1. Abwechslungsreiche Natur

Die Tornby Dünenplantage und der umliegende Bereich sind besonders reich an natürlichen Werten. Hier finden sich viele sehenswerte Naturtypen und eine Reihe unterschiedlicher Landschaften, wie etwa Nadelwald, Laubwald und Gestrüpp, aber auch Dünen, Dünenheide und Strand. Hier gibt es Schluchten, Hügel und Ackerland sowie Schilfwälder, Dünenseen und Wasserläufe. Einige sind der Meinung, dass genau dieser Bereich trotz seiner geringen Größe der Teil Dänemarks ist, der mit der höchsten Vielfalt an sowohl seltenen als auch halbseltenen Pflanzen aufwartet. Ebenfalls ist man der Meinung, dass sich der Bereich damit brüsten kann, einer der Orte des Landes zu sein, an dem die meisten Tagfalterarten gesichtet werden können. 

 

2. Große und kleine Sagensteine

12 große Steine auf der Tornby Dünenplantage sind eine Sehenswürdigkeit an sich, die der ehemalige Dünengärtner Torben Stæhr in seinem ortshistorischen Jahrbuch „Fra egnens fortid“ (Aus der Vergangenheit der Gegend) aus dem Jahre 2011 beschrieben hat. Er erzählt, dass mehrere der Steine ihre eigene Geschichte haben, unter anderem heißt es, dass die Wikinger die Bärte schottischer Sklaven mit Keilen in den Löchern des Slavestenen festschlugen. So waren die Sklaven an den Stein gefesselt, während die Wikinger im Bereich umherziehen konnte.

In einer anderen Sage versteckte ein Hirtenjunge abends seinen Stab am Snildemandstenen, wenn er heimgehen wollte. Als er morgens wiederkam, grüßte er den Stein mit einem: „Guten Morgen, Snildemand, der Tau ist noch nicht von dir getrocknet, so werde ich ihn auf Teufel komm raus aus dir schlagen.“ So nahm er den Hammer, mit dem die Pflöcke eingeschlagen wurden, schlug auf den Stein ein und ging dann seiner täglichen Arbeit nach. Etwas nördlich des Snildemandstenen fand man später den Lille Snildemand.

Der Lindegaards Sten wurde nach Sten Lindegaard benannt, der viele Jahre lang als Kutscher auf der Plantage arbeitete. Die Legende besagt, dass man Lindegaard oftmals zur Frühstückszeit an genau diesem Stein beobachten konnte, an dem er es vorzog, seine Stullen zu essen. So wurde der Stein nach ihm benannt.

Bis 2009 waren nur diese drei großen Steine auf der Dünenplantage zugänglich. Im Spätsommer 2009 wurde sich ein Trio einig, nach weiteren großen Steinen zu suchen, die ein Dauergast und Orientierungsläufer auf der Tornby Dünenplantage auf einigen Karten festgehalten hatte. Der Dünengärtner Torben Stæhr, der Orientierungsläufer Niels Houbak und der Norweger Bjørn Tønnesen, die jedes Jahr im Sommer zu Gast auf der Plantage waren, unternahmen eine Rundtour und orteten 9 Steine. Diese wurden nach ihnen benannt, unter anderem der Houbakstenen nach dem Orientierungsläufer und die Bjørnestenene nach dem Norweger. Letzterer ist noch immer jährlich in Tornby zu Besuch, einerseits, um die Natur zu genießen, und andererseits, um die großen Steine für andere Gäste zugänglich zu machen. Er entfernt die umliegende Vegetation, damit die Pfade deutlicher werden.

In Torben Stæhrs Artikel im ortshistorischen Jahrbuch können Sie mehr über die Namen auf der Tornby Dünenplantage erfahren. 

 

3. Yxenbæk-Flusstal

Das malerische Yxenbæk-Flusstal ist definitiv einen Besuch wert. Es zieht sich durch die Landschaft wie ein Tal und war während der Eiszeit eine tiefe Schlucht im Meeresgrund. Damals glaubten die Menschen in der Region, dass der Bach die Brunst der Kühe fördern würde – woraus sich der Name „jywsen“ ergab, was so viel wie brünstig bedeutet. Die Männer feixten gern ein wenig, indem sie meinten, dass man genauso gut ein wenig Wasser heim zur Kuh mitnehmen könne, um dasselbe Ergebnis zu erzielen.

 

4. Eine Insel im Eismeer

Wenn Sie vom Gärtnerhaus über die offene Dünenheide Richtung Norden gehen, bietet sich Ihnen gen Osten ein Hauch der Geschichte. Hier erstreckt sich die hohe und faszinierende Moränenlandschaft von Hirtshals nach Sindal. Die große Hügelgegend à 4 x 16 Kilometern, die Höhen von bis zu 90 Metern erreicht, lag einst als separate Insel im eiszeitlichen Meer. Unternehmen Sie eine Tour in die Schlucht bei Yxenbæk und stellen Sie sich dabei einmal vor, wie die eiszeitliche Landschaft wohl ausgesehen haben mag. Als das Eis schmolz, hinterließ es tiefe Schluchten, die man noch heute in ganz Dänemark erkennen kann. Die Schlucht bei Yxenbæk ist äußerst tief, da sich die Landschaft in Vendsyssel stark angehoben hat. Bei der Schlucht befindet sich das größte Schlehengestrüpp Dänemarks.

 

5. Russerbakken

Am Rand des Waldes steht der Russerbakken, eine zugewucherte Wanderplantage, an denen vermutlich im Jahr 1758 einige russische an Land getriebene Seemänner begraben wurden. Die Seefahrer stammten vom russischen Kriegsschiff Perwoj, das vor der Küste strandete. 50 Männer verloren ihr Leben und da es zu dieser Zeit üblich war, an Land getriebene Leichen in den Plantagen zu begraben, geht man davon aus, dass sie dort liegen.

Die Menschen von Tornby erinnern sich auch daran, dass die Plantage ein beliebtes Versteck für Schnapsbrennutensilien war, wenn der Zöllner im Anmarsch war.

 

6. Russerbakkehus

Das Russerbakkehus ist ein ehemaliges Gärtnerhaus, das vom Architekten Ulrik Plesner entworfen und vom Maurer Tellefsen aus Skagen gebaut wurde. In den 1980ern wurde das Haus nach dem Russerbakkevej benannt, der wie auch der Russerbakken nach der Strandung benannt wurde, die im 18. Jahrhundert am Strand von Tornby stattfand.

 

7. Vintersøen

Ein Besuch am Vintersøen ist sowohl im Sommer als auch im Winter die Reise wert. Im Sommer trocknet der See vollständig – oder nahezu – aus, im Herbst füllt er sich mit Wasser aus dem Bach in Ajs Naldbos Raj. In manchen Jahren läuft so viel Wasser in den See, dass dieser verhältnismäßig große Bereiche der Düne bedeckt. Sowohl Frösche als auch Kröten brüten im See, es flitzen Wasserläufer und kleine Krebstiere umher, rundum blüht Sumpf-Labkraut, Minze und Kriech-Weide.

Bei Eis und Frost bietet sich eine Tour auf Schlittschuhen an.

 

8. Horsedammen


Horsedammen ist ein ehemaliger schmaler langgestreckter See, der im Jahr 1969 angelegt wurde. Seitdem ist er ein beliebtes Ausflugsziel. 2005 wurde der See gereinigt und Teile der umliegenden Vegetation aufgeräumt. Da der alte Damm zerstört war und man ohnehin an einem neuen arbeiten musste, wurde der See im selben Atemzug aufgeräumt. Später wurde der Bereich nach heftigen Regenschauern überflutet und der Damm brach erneut. Der Damm wurde 2015 entfernt, heute liegt hier ein feiner kleiner Wasserbereich mit wechselndem Wasserstand. Es wurden Tische und Bänke und mittlerweile auch künstlerische Figuren, die von den Waldarbeitern der Naturschutzbehörde mit der Motorsäge geschnitzt wurden.

 

9. Hønsebakkerne

Wenn Sie einen Abstecher von der roten Wanderroute in die Dünenlandschaft nah am Waldrand unternehmen, haben Sie eine großartige Aussicht über die unter Naturschutz stehenden Bereiche in Richtung Strand – die Hønsebakkerne. Der östliche Teil der Hønsebakkerne ist ein höher gelegener Dünenabschnitt mit mehreren kleineren Windbrüchen.

Die Hønsebakkerne sind ein Natura 2000-Schutzgebiet.