Geschichte - Dünenplantage Skagen

Letzte Eiszeit – Vor 12 000 Jahren

Als das Eis gegen Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12 000 Jahren zu schmelzen begann, stieg der Meeresspiegel stark an, sodass Nordjütland von einem Eismeer bedeckt war, das den Namen Yoldia-Meer erhielt.

Zwischen Eiszeit und Steinzeit

Der Meeresspiegel stieg und fiel und mit ihm das Land. In der Zeit zwischen Eiszeit und Steinzeit gab es deshalb Zeiträume, zu denen eine feste Landverbindung mit Schonen bestand.

4 500 v. Chr.

In der jüngeren Steinzeit stieg der Meeresspiegel wieder an und vor ca. 6 500 Jahren lag Nordjütland 5 bis 15 Meter tiefer als heute. Große Teile von Vendsyssel waren wieder vom Meer bedeckt. Das Meer wurde später Litorina-Meer, auch steinzeitliches Meer genannt. Das endlose Wirken des Meeres und der Winde haben dann Nordjütland so gestaltet, wie wir es heute kennen.

6 000 v. Chr. bis heute

Bis zum Beginn dieses Zeitraums erstreckte sich Jütland in nördlicher Richtung nur bis Hirtshals im Westen und Frederikshavn im Osten. Aber jetzt begann sich die Landschaft zu verändern, da Landanhebungen und von Wind und Meer herbeigeführte Stoffe entlang der jütländischen Westküste eine große gebogene Landzunge, Skagen Odde bildeten. Die Odde bestand aus einem riesigen Strandwall, auf dem sich die Dünenlandschaft entwickelte. Skagen Odde ist die größte Bildung einer Landzunge in der ganzen Welt und sie ist immer noch eine sich verändernde und komplexe Landschaftsform, die ständig wächst, Abbrüche erleidet und versiegelt wird. Ganz draußen bei Grenen wächst die Odde durch eine Kombination von Landanhebungen und Ablagerungen der Bodenmaterialien, die vom Meer angespült werden. Wenn die Küste an einer Stelle von Wind und Wetter zerstört wird, werden die Bodenmaterialien an einer anderen Stelle hinzugefügt.

Altertum - ca. 5 000 v. Chr. – 1 000 n. Chr.

Der Treibsand liegt wie eine weiche Düne über der ganzen Odde. Unter dem Sand finden sich zahlreiche Zeugnisse, dass Menschen in der Jäger- und Sammlerzeit, im Bronze- und Eisenzeitalter und in der Wikingerzeit hier gelebt haben. An der Spirbakke Mile am Skaggerak hat man Spuren einer Ansiedlung aus dem frühen Eisenzeitalter gefunden.

1 200 – 1 660

Ausgrabungen in Skagen zeugen von Resten einer Bebauung aus dem Mittelalter und der Renaissance unter dem Treibsand. Die Skt. Laurentius Kirche, die inzwischen als die Versandete Kirche bekanntgeworden ist, wird erstmals 1387 urkundlich erwähnt. Wann sie genau errichtet wurde, weiß man nicht.

Beginn der Sandverwehungen – 15. und 16. Jahrhundert

Die ersten Berichte über Dörfer und Kirchengemeinden, die durch den Sand verödeten, tauchen im 15. und 16. Jahrhundert auf. Skagen mit seiner Versandeten Kirche ist dadurch zu einem Besuchermagneten geworden. Aber auf dem Höhepunkt der Sandverwehungen war das keine Touristenattraktion, sondern eine tödliche Bedrohung für Menschen und Tiere, die Haus und Stall verlassen mussten und die Ernte auf den Feldern zurücklassen mussten, um sich vor dem allgegenwärtigen Sand in Sicherheit zu bringen. Bei Skagen entstand das besondere Phänomen der Wanderdünen. Über Jahrhunderte hinweg sind riesige Dünen vom Skagerrak zum Kattegat gewandert. Am bekanntesten ist die jetzt unter Naturschutz stehende Råbjerg Mile. Erst mit dem Beginn der Anpflanzung von Wäldern in den Gebieten wurden die Sandverwehungen teilweise eingedämmt.

1795

Der Gebrauch der Sankt Laurentius Kirche als Kirche wurde aufgrund der großen Sandmassen eingestellt. Nachfolgend wurde das Kirchenschiff abgerissen. Der Turm wurde als Seezeichen erhalten.

1815

Der Byfogedskov wurde angelegt. Der Entschluss hierzu stammte von dem Stadtvogt O. Chr. Lund und der einzige schwarze Sklave in Skagen, Jan Leton aus Dänisch Westindien half bei den Baumanpflanzungen.

Lesen Sie die Geschichte über Lund und Leton (auf Dänisch)

Skagenmalerne - die Maler von Skagen – 1885 - 1909

Der Maler P. S. Krøyer und seine Frau Marie wohnten in einem Flügel des Byfogedskov von 1895 bis zu Krøyers Tod 1909 zur Miete. Die Maler von Skagen waren zu diesem Zeitpunkt bekannte Künstler und die Malerkolonie „Skagenmalerne“ fand sich in Skagen zusammen, um das besondere Licht für ihre Bilder zu verwenden. Die Maler sind international bekannt geworden und die Werke werden in den meisten Teilen der Welt ausgestellt. Im Museum von Skagen können Sie eine Reihe der schönsten Werke betrachten.

1888

Die Dünenplantage Skagen, die südlich von Skagen liegt, wird auf einem Gebiet zwischen den Meeren und damit auf beiden Seiten der Landstraße nach Frederikshavn angelegt. Die Landstraße wird in etwa zeitgleich mit der Anlegung der Plantage gebaut. Der Zweck der ersten Waldanpflanzung war eine nachhaltige Eindämmung der Sandverwehungen. Es wurden zuerst und vor allem die gekrümmten und niedrigen Bergkiefern angepflanzt, die die raue Natur vertragen konnten. Die alten Bäume stehen immer noch hier und selbst nach hundertjährigem Wachstum sind sie selten höher als vier bis fünf Meter. Ein höheres Wachstum haben Wind, Wetter und Erde trotz der langen Zeit verhindert.

1890

Die Skagensbane wird eingeweiht.

20. Jahrhundert

Die schwierigen Wachstumsbedingungen für Bäume in der Plantage lassen die Vorstellung der Herstellung von anderen Holzprodukten als Brennholz und Holzspäne als kaum realisierbar erscheinen. Deswegen wird die höchste Priorität in der Dünenplantage Skagen auf die natürlichen Schönheiten und das Leben im Freien gelegt.

21. Jahrhundert

Heutzutage kommen unzählige Gäste – Einheimische wie Touristen – in die Plantage, die sich an der Natur erfreuen und auf den angelegten Reitwegen, Mountainbikerouten und Wanderwegen unterschiedlicher Länge verkehren.

2013 – und zukünftig

Die vielen Nadelwaldbestände in der Dünenplantage Skagen werden künftig teils offenen Landschaften und teils Laubbaumbeständen weichen, einhergehend mit der Praktizierung einer naturnahen Forstwirtschaft durch die Naturschutzbehörde.

Zeitleiste

6 000 v. Chr:

Skagen Gren wird gebildet.


5 000 v. Chr. - 1000 n. Chr.:

Altertümliche Funde zeugen von der Besiedlung der


1387:

Die Skt. Laurentius Kirche wird erstmals urkundlich erwähnt.


15. und 16. Jahrhundert:

Sandverwehungen verwüsten die Landschaft.

 

1795:

Die Skt. Laurentius Kirche wird aufgrund der Sandverwehungen nicht mehr als Kirche genutzt. Sie erhält danach den Namen „Den
Tilsandede Kirke" - Die Versandete Kirche.

 

1815:

Der Byfogedskov wird angelegt. Ende des 19. Jahrhunderts: Die Künstlerkolonie „Skagenmalerne" siedelt sich in Skagen an und nutzt das besondere Licht des Ortes für ihre Werke.


1888:

Die Dünenplantage Skagen wird angelegt


1890:

Die Skagensbane wird eingeweiht.


20. Jahrhundert:

Leben im Freien und Naturschönheiten bekommen mit der Zeit die höchste Bedeutung für die Dünenplantage.


21. Jahrhundert:

Die Dünenplantage Skagen wird in Hinblick auf eine naturnahe Forstwirtschaft umgestaltet.