Erlebnissen in Himmelbjerg und Slåensø

1. Himmelbjergtårnet (Himmelbergturm)

Bevor man zu dem breiten Weg zum Himmelbjergtårn geht, sollte man einen Blick auf die Buche werfen, die auf der Rasenfläche westlich von dem Rednerpult steht. Die Buche hat nicht nur einen Stamm, sondern elf Stämme und ist vom Aussehen und Umfang her sehr ungewöhnlich. Botaniker haben oft diskutiert, ob sie aus einem oder mehreren Bäumen besteht und die Diskussion wird teils hitzig geführt.

Seine Berühmtheit hat der Himmelbjerg (Himmelberg) vor allem durch den Dichter und Pfarrer Steen Steensen Blicher (1782-1848) erlangt. Eine Gruppe junger Menschen war von der Umgebung fasziniert und inspirierte Blicher dazu, 1839 ein Volkstreffen abzuhalten. Dies sollte ein Beitrag zu „Die Wiedergeburt des geliebten Vaterlandes” werden. Und Blicher war auf dem Treffen nicht alleine: Über 500 Menschen kamen zu dem Treffen. Aber das weckte Begehrlichkeiten des Eigentümers, der von Geld träumte und deshalb beantragte, Eintrittsgeld für den Besuch des Berges nehmen zu dürfen.

Damit wollte sich König Christian VIII. (1786-1848) nicht abfinden und sorgte für einen Gratiszugang für jedermann. Er kaufte einfach die Spitze des Hügels. Seither ist der Berg ein reizvolles Ausflugsziel und es finden hier Treffen und Feste statt.

1854 ergriff der Gründer der Silkeborg Papierfabrik, Michael Drewsen (1804-74) die Initiative für das erste Fest zum dänischen Verfassungstag auf dem Berg. Er wollte den fünften Jahrestag der Juni-Verfassung feiern. Drewsen war es auch, der die Idee zur Errichtung des Himmelbjergtårn hatte, der zu Ehren der Verfassung und König Frederik VII. (1808-63) entstehenen sollte.

1875 war der Turm errichtet und die Huldigung auf dem Fries für den König hierfür und für die Verfassung lässt keine Zweifel aufkommen: „Zum Gedenken an König Frederik VII. – den Freund des dänischen Volkes und Verfassungsgeber”.

Das Portrait des Königs und der Gedenkkranz wurden 1891 enthüllt und seither wurden keine Veränderungen an dem Tum vorgenommen. Der 25 Meter hohe Turm bietet eine gute Aussicht auf die Umgebung – insbesondere auf die Hügel auf der Nordseite des Julsø (Julsee).

Hier finden Sie die Öffnungszeiten des Turms

2. Gedenksteine

In der Nähe des Wegs zum Himmelbjergtårn sollte man anhalten und an den Gedenksteinen verweilen, die für bedeutende Bürger mit Bezug zur Region errichtet wurden. Wir beschreiben sie hier kurz in chronologischer Reihenfolge:

1882: Der Blicher-Stein wurde zum 100. Geburtstag des Autors errichtet. Auf dem Stein steht geschrieben: „1839 berief hier St. St. Blicher zum ersten Mal das dänische Volkstreffen ein”.

1883: Der Tscherning-Stein – mit diesem Stein wird Anton Frederik Tscherning (1795-1874), Mitglied der verfassungsgebenden Reichsversammlung und Vorsitzender der Bauernfreunde geehrt. Auf dem Stein steht: „Der große gemeine Sprecher des Volkes – der Verteidiger der politischen Gleichheit bis zu seinem Tod. Einfache Bürger aus dem ganzen Land errichteten diesen Stein.“

1905: Es wurde ein Stein zu Ehren des Bauernfreundes Leopold Budde (1836-1902) errichtet, der 1897 den Himmelbjerggård (Himmelberghof) gründete, der für viele Jahre ein Behandlungsheim für hier untergebrachte Kinder und Jugendliche war.

1915: Der Einführung des Frauenwahlrechts im Jahr 1915 wird mit der Fraueneiche und den vier Natursteinen rund um den Baum gedacht.

1925: Das Turmkommitee, das hinter dem Himmelbjergtårn stand, errichtete das schöne Rednerpult, an dem sich geschnitzte Portraits einiger der Männer befinden, die für die Treffen am Himmelbjerg von großer Bedeutung waren.

1929: Es wurde ein Stein zum Gedenken an den Theologen Vilhelm Beck (1829-1901) errichtet, der einer der Männer hinter der „Inneren Mission” war.

1999: 150. Jahrestag der Verfassung. Aus diesem Anlass enthüllte der Bildhauer Jørn Rønnaus ein Kunstwerk aus Eichen- und Ulmenholz. Das Kunstwerk heißt „Geist und Buchstabe“ und weist auf die Verfassung und den Geist von Kunst und Liebe hin. Ein Wörterhaus und ein Herz sind Symbol für Gemeinschaft und Liebe.

3. Høgdal


Mitten in einer schönen Umgebung liegt eine kleine landwirtschaftliche und kunsthistorische Perle, der aus vier Gebäuden bestehende Hof Høgdal mit einem Wohnhaus aus dem Jahr 1889 und drei Fachwerkbauten. Der Hof wurde 1796 erbaut und über fünf Generationen von Vater zu Sohn vererbt. Trotz seiner langen Geschichte ist er größtenteils gut erhalten und steht wie vor fast 100 Jahren da. Dies liegt unter anderem daran, dass Høgdal 1927 auf die Gebrüder Jens und Peder Jensen übertragen wurde, die so konservativ waren, dass sie alles wie zu Lebzeiten ihrer Eltern weiterbetrieben. Sie sahen keine Veranlassung, Geld für moderne Dinge, wie Elektrizität oder einen Wasseranschluss im Haus auszugeben. Auch die weiblichen Haushälter wurden nicht reich vergütet, sodass die meisten sich schnell wieder vom Hof machten. Die Brüder kauften die Waldgebiete rundum auf und sahen sich primär als Waldbesitzer und nur sekundär als Landwirte. Ursprünglich konnte man die Wälder zur Holzschuhproduktion nutzen, aber diese kam Anfang des 20. Jahrhunderts zum Erliegen. Stattdessen wurde das Holz an Sägewerke oder als Brennholz verkauft. In dieser Zeit errichteten die Brüder selbst ein Holzwerk und verkauften das verarbeitete Holz. Jens und Peder verdienten genug durch die Forstwirtschaft aber sie blieben sparsam. So schliefen sie zusammen in einem Doppelbett, damit es wärmer war. Sie wurden wohlhabend, ohne ihre Lebensweise zu ändern. Die beiden Brüder starben 1972 bzw. 1976.

4. Berühmtheit mit eigenen Bänken und Anhöhe


Der weltberühmte Dichter und Autor H. C. Andersen (1805-75) besuchte ebenso wie Frederik VII. mehrere Male Michael Drewsen. Andersen war u. a. davon beeindruckt, wie alte Lumpen zu feinem, weißen Papier wurden. Die schnell wachsende Stadt, die Naturschönheiten der Umgebung und die Papierfabrik inspirierten bei für mehrerer seiner Märchen. Dies zeigt sich u. a. in „Die Lumpen“, in dem ein dänischer und ein norwegischer Lump Seite an Seite in einem Lumpenbündel liegen. Dies gab ihnen die Möglichkeit, sich mit den unterschiedlichen Kulturen auseinanderzusetzen.

In der Umgebung von Silkeborg ging H. C. Andersen ab und zu von Hof zu Hof, wo er als Gegenleistung für Essen und Unterkunft Unterhaltung bot. Wie es sich gehört, wurden nicht weniger als zwei Bänke nach ihm benannt (H. C. Andersens Bænk), eine dicht beim Himmelberg und die andere in Åsen im Sønderskov. Es war zur Zeit der Romantik (in Dänemark hauptsächlich der Zeitraum von 1805 bis 1860) üblich, dass Berühmtheiten eine Bank bekamen. Auch im Sønderskov, in der Nähe von Åsen hat Andersen eine Bank. Westlich von Åsen gibt es hier auch die H. C. Andersen Anhöhe, die so heißt, weil sie Andersens bevorzugter Platz in der Gegend war. Zu seiner Erzählung „Ib und die kleine Christine“ aus dem Jahr 1855 soll er angeblich durch die Gegend von Åsen im Wald Sønderskov inspiriert worden sein. Hustomten, wo der Schiffer wohnte, ist möglicherweise Fisketange, wovon noch Spuren im Wald südlich von Åsen zu sehen sind.

5. Glarbo

Hier und da kann man auf dem offenen Feld noch Glasreste finden. Sie stammen aus der Glasproduktion, die König Frederik II. (1534-88) nach mehreren Anläufen 1585 aufnahm. Die Umgebung eignete sich ideal für diese Art der Produktion, da es sowohl Feuerholz als auch Quarzsand gab. Die Glasproduktion wurde bald aufgrund des Raubbaus an den Wäldern wieder eingestellt und endete zu Beginn des 17. Jahrhunderts.

Erfahren Sie mehr über die Glasbude in Østre Stenhule (auf Dänisch)

6. Sletten
Westlich von Himmelbjerg gibt es Mischwälder mit Laub- und Nadelbäumen sowie Wiesen. Sletten ist im Besitz von FDF, die es als Lager und für Kurse benutzen.

Erfahren Sie mehr auf fdf.dk (auf Dänisch)

An anderen, eher privaten Unternehmungen ist auch der Svejbæk Færgegård (Svejbæk Fährhof) hervorzuheben, obwohl er sich im Eigentum der öffentlichen Hand, der Kommune Hvidovre befindet. Der Hof ist Ferienkolonie und Schullandheim. Es gibt auch ein Wildgehege mit Damwild, in dem die Wanderwege durch das Gehege gehen. In dem angrenzenden Wald kann man auf frei lebendes Wild, wie Rehe-, Dam- und Rothirsche treffen.

7. Mergelbahn

Die Heide behersschte das Landschaftsbild im 18. Jahrhundert und 50 % der gesamten Fläche von Mittel- und Westjütland war Heidelandschaft. Die Heidebauern benutzten das Heidekraut für viele unterschiedliche Dinge, z. B. als Futter für Haustiere, als Brennstoff, als Besen oder zur Isolierung in Wänden. Die Gründung der Dänischen Heidegesellschaft 1866 war dann der ernsthafte Einstieg in Anpflanzung und Aufzucht von Heide. Aber es gab ein Problem: Der saure Heideboden musste verbessert werden und dies erfolgte mit Mergel, der kalkhaltiger Lehm ist. Der Mergel wurde u. a. aus Bøgedal, südwestlich von Himmelbjerg geholt. Dort wurde in den Jahren 1921 bis 1924 ein Megellager betrieben. Der Mergel wurde oft mit kleinen, temporären Eisenbahnen transportiert. So kann man auch heute noch dem Verlauf der Mergelbahn im Gebiet des Himmelbjerg folgen, aber nach und nach verschwinden die Spuren.

Erfahren Sie mehr über die Eisenbahn (auf Dänisch)

8. Knøsgården und Store Knøs

Die Fortbildungsschule von Himmelbjerg für Natur und Breitensport (Himmelbjergegnens Natur- og Idrætsefterskole) hat auch für Gäste geöffnet. In der Umgebung der Schule befindet sich eine Rekonstruktion der alten Glasöfen (siehe Ziffer 5, Glarbo). Von Store Knøs bietet sich eine hervorragende Aussicht nach Westen über Wald und Feld, während man im Nordwesten den Borre Sø (Borre See) sehen kann.

9. Kongestolen

Am Slåensø (Slåensee) liegt der Kongestol (Königsstuhl), von dem aus man eine hervorragende Aussicht auf die Heidehügel Stoubjerg und Sindbjerg an der Nordseite des Borre Sø hat. Nahe beim Kongestol gibt es mehr als 100 Jahre alte, sehr hohe Douglastannen. Eine der Tannen ist ca. 52 Meter hoch und somit der höchste Baum Dänemarks und faktisch auch der höchste im ganzen Norden. Gut, man kann diskutieren, ob es der höchste Baum Dänemarks ist, da Douglastannen eine nordamerikanische Art sind. Die Art wurde in den 1860er Jahren nach Dänemark eingeführt und gedeiht hier gut.

10. Feuchtgebiet

Neben den großen Seen gibt es einige kleinere Feuchtgebiete im Wald und es kommen weitere hinzu. Die Naturschutzbehörde hat in den Jahren 2013 bis 2016 zwölf neue Feuchtgebiete geschaffen, die hoffentlich bessere Lebensbedingungen, insbesondere für Kleintiere schaffen. Thyges Bæk (Thyges Bach) bei Diggerdam und Rødebæk war über Jahre hinweg zu stark für das Tierleben mit Ocker belastet. Jetzt hat man zwei kleine Teiche gegraben, sodass der Ocker aufgefangen wird und der Bach sauber geworden ist. Das Bachwasser ist sauberer und Wasserinsekten, Salamander und Frösche vermehren sich nun in den Teichen. Am Rødebækvej gab es Probleme mit Eschen, die durch die Pilzerkrankung Eschentriebsterben abgestorben sind. Deswegen hat man zwei Niedrigwasserseen angelegt. Die Seen werden hoffentlich eine Heimat für Wasserinsekten werden. Auch Kröten vermehren sich gerne ans solchen Stellen. Bereits 2014 haben sich hier Frösche vermehrt.