
Ein Blick in den Spiegel zurück: Geologie und Geschichte
300.000 werden sich kaum irren. So viele Besucher kommen jedes Jahr zum Himmelbjerg und die umliegenden Gebiete. Bis im 19. Jahrhundert die flächendeckende Höhenvermessung des Landes erfolgte, dachten die meisten, dass der Himmelbjerg der höchste Punkt des Landes sei. Dies glaubt inzwischen keiner mehr. So muss der Grund für die vielen Besucher heutzutage ein anderer sein, nämlich die Besonderheiten des Seenhochlandes. Die Ursache hierfür liegt in der geologischen Vorgeschichte.
Das Seenhochland wird von zwei großen in Ost-West-Richtung verlaufenden Tälern durchschnitten: Richtung Süden das Mossø-Salten Langsødal und Richtung Norden das Ravnsø-Knudsø-Julsø-Borre Sø-dal. Die Tunneltäler haben sich vermutlich vor der Eiszeit über Spalten tief im Untergrund gebildet. Während der Eiszeit markierten die Täler den Verlauf von Eiszungen und Schmelzwasser, welche die flachen Ebenen am Grund schafften und an den steilen Abhängen nagten, sodass wir hier jetzt Hügel sehen. Gleichzeitig wurden die Täler teilweise aufgefüllt aber zum Glück nur so weit, dass sie immer noch tief genug für die großen Seen sind, die faktisch Dänemarks größtes zusammenhängendes Süßwassergebiet darstellen. Das Eis schmolz und es blieben die steilen nackten Seiten der Tunneltäler zurück, die ohne Bewuchs sind. Durch die vom Regenwasser verursachte Erosion bildeten sich Schluchten und dadurch entstand das durch Hanglagen geprägte Terrain an Himmelbjerg, Slåensø und Borre Sø. Die Hügel Himmelbjerg, Bines Kol, Kongestol, H. C. Andersens Høj og Åsen sind alle sogenannte falsche Hügel („Kol“). Der geologische Ausdruck verschleiert, dass die Hügel gebildet wurden, als das um sie herum befindliche Material wegerodiert wurde. Dadurch sieht z. B. der Himmelbjerg nicht besonders hoch aus, wenn man sich ihm von der Südseite nähert.