Ein Blick in den Spiegel zurück: Geologie und Geschichte
300.000 werden sich kaum irren. So viele Besucher kommen jedes Jahr zum Himmelbjerg und die umliegenden Gebiete. Bis im 19. Jahrhundert die flächendeckende Höhenvermessung des Landes erfolgte, dachten die meisten, dass der Himmelbjerg der höchste Punkt des Landes sei. Dies glaubt inzwischen keiner mehr. So muss der Grund für die vielen Besucher heutzutage ein anderer sein, nämlich die Besonderheiten des Seenhochlandes. Die Ursache hierfür liegt in der geologischen Vorgeschichte.
Das Seenhochland wird von zwei großen in Ost-West-Richtung verlaufenden Tälern durchschnitten: Richtung Süden das Mossø-Salten Langsødal und Richtung Norden das Ravnsø-Knudsø-Julsø-Borre Sø-dal. Die Tunneltäler haben sich vermutlich vor der Eiszeit über Spalten tief im Untergrund gebildet. Während der Eiszeit markierten die Täler den Verlauf von Eiszungen und Schmelzwasser, welche die flachen Ebenen am Grund schafften und an den steilen Abhängen nagten, sodass wir hier jetzt Hügel sehen. Gleichzeitig wurden die Täler teilweise aufgefüllt aber zum Glück nur so weit, dass sie immer noch tief genug für die großen Seen sind, die faktisch Dänemarks größtes zusammenhängendes Süßwassergebiet darstellen. Das Eis schmolz und es blieben die steilen nackten Seiten der Tunneltäler zurück, die ohne Bewuchs sind. Durch die vom Regenwasser verursachte Erosion bildeten sich Schluchten und dadurch entstand das durch Hanglagen geprägte Terrain an Himmelbjerg, Slåensø und Borre Sø. Die Hügel Himmelbjerg, Bines Kol, Kongestol, H. C. Andersens Høj og Åsen sind alle sogenannte falsche Hügel („Kol“). Der geologische Ausdruck verschleiert, dass die Hügel gebildet wurden, als das um sie herum befindliche Material wegerodiert wurde. Dadurch sieht z. B. der Himmelbjerg nicht besonders hoch aus, wenn man sich ihm von der Südseite nähert.
Zeitleiste
1536
Die dänische Krone übernimmt das Gebiet am Himmerbjerg vom Kloster Øm
1727
Der Himmelbjerg wird erstmals schriftlich erwähnt. Der König führt nämlich bei Skriver Kol (vorgeschobener erhöhter Punkt) eine Wolfsjagd durch.
1767
Die Wälder und Ländereien der Gegend werden an Bauern weiterverkauft.
1796
Høgdal wird errichtet
1823
Die Wälder bei Silkeborg werden nach einer Zwangsversteigerung königlices Eigentum.
1844
Michael Drewsen (1804-74) gründet die Silkeborg Papierfabrik und das moderne Silkeborg entsteht.
1850-59
C. Andersen besucht fünf Mal Silkeborg und die Silkeborg Papierfabrik.
1861
Der Tourismus gewinnt an Bedeutung. als die Hjejlegesellschaft gegründet wird und der Raddampfer „Hjejlen" Fahrten durchführt.
1925
Das schöne Rednerpult am Himmelbjerg wird errichtet.
1927
Die Gebrüder Jens und Peder Jensen übernehmen Høgdal.
1976
Peder Jensen, Høgdal stirbt. Der staat übernimmt Høgdal und Østre Stenhule.
2000
Die Silkeborg Papierfabrik wird geschlossen.
2009
Dänemark erhålt seine Liste ausgewählter Naturschönheiten (Naturkanon). Das mitteljütländische Seenhochland wird als eine der Naturschönheiten für den Naturkanon ausgewählt.
Die Planungen für die Natura 2000 führen dazu, dass die Naturschutzbehörde laufend mehr Naturgebiete in den Wäldern schafft. Dies geschient durch die Pflege von Masen, das Schaffen von Wasserlöchern und das Anpflanzen von Gräsern auf unbewirtschafteten Flächen.
Seenhochland als Teil der ausgewählten dänischen Naturschönheiten
Hier ist die Begründung des Ausschusses, das Gebiet als Teil der ausgewählten dänischen Naturschönheiten (Naturkanon) aufzunehmen:
„Das mitteljütländische Seenhochland ist eine große und abwechslungsreiche Eiszeitlandschaft mit den höchsten Erhebungen des Landes und einem ganzen Netzwerk von Tälern, u. a. den Gudenåens dale. Die Entwicklungsgeschichte der Landschaft ist komplex und das Ergebnis sind hohe Hügel, Ketten von Seen, Toteiskessel, tiefe Täler und Terrassen mit Schmelzwassersand. Nachdem das letzte Eis weggeschmolzen ist, hat Gudenåen sich tief in die Landschaft geschnitten. In den Wasserläufen findet sich ein reichhaltiges Pflanzen- und Tierleben, zu dem u. a. Große Eintagsfliegen, Dänische Eintagsfliegen, Teichfrösche und Ottern gehören. Die ausgedehnten Wälder des Seenhochlandes umfassen Gebiete mit Naturwäldern, die u. a. Schwarzspechte und Rothirsche beherbergen. Es gibt viele schöne unbewirtschaftete Gebiete und Heideflächen...”