Verlauf der Jahreszeiten auf Südlangeland

Frühjahr

Die ersten grünen Spitzen zeigen sich am Waldboden in den Schwendungswäldern. Wenn die Luft warm ist, zeigen Schlehe und Mirabelle schon ihre weißen Blüten. Von den hohen Bäumen können Sie das charakteristische „tjif-tjaf-tjif-tjif-tjaf” des Zilpzalps hören. Die Gänse in Gulstav Mose, bei Keldsnor und an anderen Wasserstellen beginnen, sich paarweise zusammenzufinden, und diskutieren laut darüber, wo man sich am besten niederlassen kann.

Die Sonnenstrahlen beginnen zu wärmen. Nach einer kalten Nacht steigen die Temperaturen schnell an und die Luft ist klar und trocken. Es ist der ideale Zeitpunkt, um die Aussicht von den Höhenzügen in Südlangeland, wie z. B. den Fakkebjerg zu genießen. An einem klaren Tag können Sie hier bis Lolland und zur norddeutschen Küste sehen. Auch die Fische reagieren auf die Wärme und werden aktiver. Wenn Sie Glück haben, können Sie Meerforellen und Kabeljau am Strand bei Dovns Klint fangen.

Jetzt blühen das Breitblättrige Knabenkraut und andere wilde Orchideenarten in den Schwendungswäldern und der offenen Landschaft. Die Exmoor-Ponys können ihre ersten Fohlen vorzeigen und die Rehe bekommen Kitze. In den Klippen sind die Uferschwalben mit dem Nestbau beschäftigt und die seltene Rotbauchunke quakt ihren Kuckucklaut. Der Karmingimpel kehrt aus seinem Winterquartier in Südostasien zurück und singt in Gulstav Mose.

Sommer 

Die Bäume sind dicht belaubt und bei einer Wanderung durch die Haselsträucher finden sich „Löcher“, in denen man sich verstecken kann. Auf den Lichtungen der Wälder genießen die Schmetterlinge, vor dem Wind geschützt die Wärme. Der Gesang der Vögel erreicht seinen Höhepunkt kurz vor Sankt Hans. Die hektischen Aktivitäten des Frühjahrs mit Nestbau und Brüten sind überstanden und die Natur kann sich etwas erholen.

Es ist Hochsommer und Badesaison. Dovns Klint und Lunden sind in der Regel windgeschützt und in dem flachen Wasser an der Küste gibt es viel zu entdecken. Der Untergrund wechselt zwischen Sand, Kies und Tang und in dem Wasser wimmelt es nur so von Kleintieren, Algen und Jungfischen. In den Tangwäldern können Sie die Ostseegarnelen für das Frühstück einsammeln. Denken Sie an die Mitnahme von Badeschuhen und auch von einem Schnorchel, wenn Sie auf Entdeckungsreise unter Wasser gehen wollen. Die silbrig glänzende Meeräsche ist ein guter Speisefisch, der von den steigenden Wassertemperaturen hierhergelockt wird. Die Meeräsche ist Vegetarier und frisst nicht alles. Mit einem Brocken Weißbrot und etwas Geschick kann man sie aber an den Haken bekommen.

Die Binsenschneide mit ihren messerscharfen Rändern blüht in Gulstav Mose og Fakkemose. Auf den Strandwiesen blühen Strandastern und andere Pflanzen, die Salz vertragen. Hier können Sie auch einige halbrunde Erhöhungen finden. Das sind die Hügel der Gelben Wiesenameise. Die Ameise hat sich an die nasse Umgebung angepasst und kann sogar ab und zu eine Überschwemmung überleben.

In den Umzäunungen für die Pferde „grasen“ Starenschwärme und die Zugvögel trainieren ihre Jungen für die lange Reise nach Süden. Die Jungvögel sind noch nicht so sicher beim Fliegen wie die Alten und das machen sich die Raubvögel zu Nutze. Von dem Vogelturm in Gulstav Mose aus können Sie der Rohrweihe zusehen, wie sie umherschwebt und Ausschau nach einer Mahlzeit hält. Und wenn die Wasservögel sich plötzlich auf einmal erheben, kann ein Wanderfalke schuld daran sein. Er kann mit bis zu 300 km/h auftauchen und fliegt sehr elegant durch die Luft.

Im Wald finden Sie Himbeeren.

Herbst

Kalte Nächte und klare Morgenstunden bieten gute Möglichkeiten, den Zug der Vögel nach Süden zu beobachten. Die Vögel starten erst, wenn das Wetter und der Wind günstig sind. Während Sie auf den Start warten, „tanken“ sie noch in der Vorratskammer der Natur auf. Hier kommen Raubvögel, wie Fischadler, Seeadler und Wanderfalke vorbei. Mäusebussarde nutzen die warmen Aufwinde, um in Schwärmen von bis zu 500 Vögeln aufzusteigen. Kleine Vögel, wie Blaumeisen und die Singvögel warten auf gutes Reisewetter.

Die vielen Vögel locken auch Vogelliebhaber an. An mehreren Stellen haben Freiwillige von der DOF Netze aufgespannt, um die Vögel zu fangen und mit Ringen zu markieren.

In den Wäldern finden Sie Brombeeren, Holunderbeeren und Mirabellen. Wenn es geregnet hat, können Sie Ihren Pilzkorb in den Einzäunungen für die Pferde mit Champignons und Bauchpilzen füllen.

Der Wald hat jetzt die goldenen Farben des Herbstes angenommen und am Waldboden breitet sich ein würziger Duft von Humus aus. Die letzten Zugvögel bereiten sich auf die Abreise vor und auf dem Wasser versammeln sich Gänse und Eiderenten. Das kalte Wasser bringt Leben in die Fische und es bestehen gute Möglichkeiten, um u. a. Kabeljau zu fangen.

Ein stürmischer November bietet andere Naturerlebnisse. Wenn die Bäume gefällt wurden, kann man ihre Wurzeln und andere Details sehen, die vorher unsichtbar waren. Alte Buchenbäume können Heimat von ganzen Kolonien von wohlschmeckenden Seitlingen sein. Der November ist auch die Zeit für die Jagd auf Rehe. Die Naturschutzbehörde achtet darauf, den Bestand auf einem naturverträglichen Niveau zu halten. 

Winter

Weihnachten rückt heran und der Wald ist ein guter Platz, um Gegenstände für die Weihnachtsdekoration zu sammeln. Sie dürfen alles aufsammeln, was auf dem Waldboden liegt, wie Zweige, Pilze und Zapfen. Zünder- und Porenschwämme finden Sie auf alten Baumstümpfen und wenn Sie kein Ungeziefer im Weihnachtsschmuck haben wollen, können Sie die Schwämme in den Kühlschrank legen. Wenn beim Herausnehmen immer noch Leben in den Schwämmen sein sollte, versuchen Sie es einfach noch einmal.

Viele Dinge im Wald werden deutlicher sichtbar, wenn die Bäume keine Blätter haben. Dies gilt auch für die Hünengräber in den Gulstavskovene und in Lunden.

Die überwinternden Wasservögel sammeln sich in Eislöchern auf Seen und Haffs. Die Raubvögel und Raben greifen sich die Vögel. die in der Kälte unterlegen sind. Wenn auf dem Waldboden Schnee liegt, können Sie etwas Schnee wegschieben. Hier entdecken Sie einen Hohlraum zwischen dem Schnee und der Erdoberfläche, in dem Spinnen, Käfer und andere Kleintiere leben. Auch die Feldmaus sucht hier Schutz vor der Kälte des Winters und legt lange Gänge unter dem Schnee an. Das machen sich die Raben zunutze und wenn Sie in der Dämmerung kommen, können Sie die Raben auf Mäusejagd erleben.

Die Pferde finden etwas Gras, indem sie den Schnee beiseiteschieben und leben ansonsten von Stroh und Zweigen. Wenn Sie bei Schneewetter hierherkommen, können Sie die Pferde mit Schnee auf dem Rücken sehen. Das Fell isoliert so gut, dass der Schnee nicht schmilzt.

Ein Februartag am Feuer mit warmem Kakao im Becher und brutzelnden Würstchen am Spieß ist ein Erlebnis für die ganze Familie, das lange in Erinnerung bleibt. Südlangeland hat mehrere gute Ballspielplätze und mit warmer Kleidung und etwas Feuerholz im Rucksack kann man einen Waldausflug der besonderen Art machen. Die Fische lassen sich von der Kälte nicht abschrecken und es bestehen gute Chancen, eine Meerforelle oder einen Kabeljau an den Haken zu bekommen.